„Das ist kein Scherz, es handelt sich nicht um ein paar illegale Versuche, diese Grenze zu überqueren, sondern um eine geplante Aktion des belarussischen KGB, des russischen FSB (...), unserer russischen und belarussischen Feinde, die unseren Frieden und unsere Ordnung zerstören wollen", sagte Mateusz Morawiecki bei seinem Besuch an der polnisch-belarussischen Grenze am Donnerstag auf einer Pressekonferenz.
„Seit mehr als zwei Jahren erlebt Polen einen Angriff, den wir als hybriden Angriff bezeichnen, an unserer Ostgrenze", fügte er hinzu. Der hybride Angriff und die künstlich herbeigeführte Migrationskrise an der Grenze zu Belarus seien der „Auftakt " zu Russlands Invasion der Ukraine gewesen. „Wir haben es mit einer von Russland verursachten Sicherheitskrise zu tun (...). Zehntausende von Migranten sollten dieser Route nach Westen folgen, einige von ihnen sollten in Polen bleiben", sagte Morawiecki. Ihm zufolge sollte Polen dadurch „wie ein Kartenhaus zusammenbrechen".
Wagner-Gruppe sind „extrem gefährliche Söldner“
Morawiecki sprach auch von „einer neuen Bedrohung, die an der polnischen Grenze aufgetaucht ist". Er bezog sich dabei auf die in Belarus stationierten Einheiten der sogenannten Wagner-Gruppe. „Die Wagner-Gruppe ist eine extrem gefährliche Söldnertruppe, gnadenlos und rücksichtslos. Sie haben in Afrika, der Ukraine und im Nahen Osten gezeigt, wie sie sich verhalten, welche Kriegsverbrechen sie begehen und wozu sie in den Gebieten, in denen sie auftreten, fähig sind", sagte Morawiecki.
Ohne die Arbeit der Offiziere und Soldaten, die die polnische Grenze schützen, und ohne die Maßnahmen, die die Regierung zu ihrer Verstärkung ergriffen hat, fuhr er fort „hätten wir in zwei Stunden die Wagner-Gruppe in Warschau".
Im Jahr 2021 erlebte Polen an seiner Grenze zu Belarus einen verstärkten Migrationsdruck, als Tausende von Migranten versuchten, ins Land einzudringen. Warschau machte die belarussische Regierung für die Krise verantwortlich und behauptete, sie würde Migranten aus dem Nahen Osten und Afrika mit dem falschen Versprechen eines leichten Zugangs zur EU einfliegen. Nach Angaben polnischer Beamter wurde der hybride Angriff aus Belarus gemeinsam mit den russischen Geheimdiensten vorbereitet. Als Folge der Krise errichtete Polen einen Schutzzaun entlang seiner Grenze zu Weißrussland. Später wurde dieser mit elektronischer Überwachungsausrüstung, einschließlich CCTV-Kameras und Nachtsichtsystemen, erweitert.
PAP/ps