Polen wird die Truppenpräsenz an der polnisch-belarussischen Grenze auf 10.000 Soldaten aufstocken, kündigte der Verteidigungsminister am Donnerstag an. Die Zahl der Soldaten werde somit der Zahl der dort stationierten Soldaten im Jahr 2021 entsprechen, sagte Mariusz Błaszczak dem Polnischen Rundfunk.
„Diese Soldaten werden ihre Fähigkeiten in den im Osten unseres Landes wiederaufgebauten Garnisonen verbessern", fügte er hinzu.
An der Grenze sind bereits rund 2.000 Soldaten sowie Hunderte von Polizei- und Grenzschutzbeamten stationiert. Der Grund für die Aufstockung der Truppen an der Grenze zu Weißrussland sind die wachsenden Spannungen in dem Gebiet.
Bedrohung durch Migranten, Militärübungen und russische Söldner in Belarus
Zunächst versuchte vor zwei Jahren eine Welle von Migranten von Belarus nach Polen zu gelangen. In jüngster Zeit kam es zu einer Reihe von Angriffen mit Steinen, Ziegeln und anderen Wurfgeschossen von belarussischer Seite auf in dem Gebiet patrouillierende polnische Beamte. Es gibt immer mehr illegal aus Belarus eindringende Migranten aus dem Nahen Osten und Afrika. In diesem Jahr habe es bereits 19.000 solcher Versuche gegeben, teilte am Montag Polens Grenzschutz mit. Im gesamten vergangenen Jahr seien es weniger als 16.000 gewesen, schrieb die polnische Nachrichtenagentur PAP.
Polen ist auch besorgt über die Präsenz der mit Russland verbundenen Wagner-Söldner in Belarus und über eine Verletzung des polnischen Luftraums durch belarussische Hubschrauber. Belarus setzt in dieser Woche auch seine Militärübungen in Grenznähe fort. Lukaschenko hat mehrfach erklärt, er versuche, russische Wagner-Söldner davon abzuhalten, Polen anzugreifen, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtete.
PAP/ps