Am Sonntag hat in New York die Jubiläumsausgabe des 25. Internationalen Chopin und Freunde Festivals begonnen. Den Auftakt haben im Kaufman Music Center in Manhattan Tomasz Konieczny (Bass-Bariton) und Pianist Lech Napierała gestaltet.
Im Gespräch mit PAP betonte der Sänger, dass er solche Jubiläumskonzerte gerne nutzt, um polnische, traditionelle und zeitgenössische Musik zu fördern. Das Festivalprogramm enthielt die amerikanische Premiere des Liedzyklus "Dwuwiersze" von Aleksander Nowak nach Texten des Poeten Bolesław Leśmian.
"Ich bin sehr zufrieden, dass ich bisher unbekannte Werke eines großartigen polnischen Avantgarde-Komponisten vorstellen kann. Nowak verdient es, weltweit bekannt zu werden. Die Premiere hat in Deutschland stattgefunden, danach haben wir diese Stücke in Polen präsentiert, und nun in New York. Auf diese Weise kann ich als Künstler die polnische Kultur durch das große 'K' vorstellen, die sich vor unseren Augen entwickelt. Wir sind, gemeinsam mit Lech Napierała, sehr stolz darauf", betonte Konieczny.
Er lobte auch den Festivaldirektor Marian Żak, der seiner Meinung nach ein Risiko eingegangen ist, indem er sich für den avantgardistischen Zyklus entschieden hat.
Neben den "Dwuwiersze", die auf dem letzten Album aufgenommen wurden, haben die Künstler am Sonntag fünf Lieder von Charles Ives und "Zwei Buffo-Arien" von Henryk Czyża aufgeführt.
Der Sänger erinnerte daran, dass er vor einigen Jahren Nowak im Rahmen des "Spoon River"-Projekts getroffen hat, das für das Internationale Festival für zeitgenössische Musik "Warschauer Herbst" vorbereitet wurde.
"Während der Covid-19-Pandemie habe ich das Projekt 'Apocalypse' entwickelt. Wir haben Gustav Mahlers 'Kinderklagen' mit einer von mir in Auftrag gegebenen Komposition zu den Worten von Krzysztof Kamil Baczyński kombiniert. Ich habe davon geträumt, das Werk von Baczyński zu singen. Vor zwei Jahren haben wir auf Bestellung des Adam-Mickiewicz-Instituts die Platte 'From Secession to Distortion' aufgenommen, die Richard Strauss' Lieder mit einem neuen Liedzyklus von Nowak nach Leśmians Gedichten verbindet", erklärte der Bass-Bariton.
Das Konzert am Sonntag widmete sich dem 50-jährigen Jubiläum des Polish-Slavic Center und dem 25-jährigen Jubiläum des New York Dance and Arts Innovations (NYDAI). Es wurde in Zusammenarbeit mit dem Institut für Polnische Kultur in New York im Rahmen des Wettbewerbs Polonia und Polen im Ausland 2023 organisiert und finanziert.
"Das diesjährige Leitthema des Festivals 'Promenaden' lädt ein, sich in verschiedene künstlerische Erfahrungen mit Stars wie Tomasz Konieczny von der Metropolitan Opera, dem international bekannten Pianisten Mateusz Krzyżowski, dem außergewöhnlichen Pianisten Hao Liu von der Peabody University und anderen talentierten Künstlern zu vertiefen", kündigte NYDAI an.
Der Gründer und Direktor des Festivals, Marian Żak, zeigte sich erfreut darüber, dass die Veranstaltung bereits seit 25 Jahren stattfindet.
"Obwohl einige Jahre, zum Beispiel während der Pandemie, sehr schwierig waren, hat unser Festival trotzdem stattgefunden. Wir haben das Jubiläum erreicht, und die diesjährige Ausgabe hat einen hohen künstlerischen Wert und präsentiert verschiedene Arten von Kunst. Während dieser Ausgabe treten Stars wie Konieczny auf", sagte Żak. Er wies auch auf die Rolle von Jakub Polaczyk hin, der seit sechs Jahren die Position des künstlerischen Direktors der Veranstaltung innehat.
Während des Festivals werden einzigartige Instrumente wie das Theremin, das Koto und das Erhu-Akkordeon präsentiert. Zu den Musikern gehören unter anderem Iwo Jedynecki und seine Frau Karolina Mikołajczyk, Yoko Reikano Kimura und Andy Linem.
Zudem sind Ausstellungen von Janusz Skowron und Wojciech Kubik geplant. Das 500. Jubiläum von Nikolaus Kopernikus bietet Anlass für ein Konzert mit elektronischer Musik. Der 6. Kompositionswettbewerb Nowej Wizji behandelt das Thema der Galaxien und ist der elektronischen Musik neuer Medien gewidmet.
Das Festival wird am 18. November mit dem Stück "Wielcy sprawiedliwi" von Henryk Cioczek in einer Aufführung des Panopticum-Theaters aus Lublin abgeschlossen. Die Vorstellung erzählt von der Rettung von Juden durch Polen während der deutschen Besatzung.
Die Schirmherrschaft über die Veranstaltung haben das Generalkonsulat der Republik Polen in New York und Generalkonsul Adrian Kubicki übernommen.
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