Polen bleibt in der NATO der Spitzenreiter bei den Verteidigungsausgaben. Die belgische Nachrichtenagentur berichtet unter Berufung auf Daten des deutschen Wirtschaftsforschungsinstituts IFO, dass Polen dafür im vergangenen Jahr 3,9 Prozent seines BIP ausgab. Einem vom NATO-Hauptquartier veröffentlichten Bericht zufolge stand Polen im Juli letzten Jahres zum ersten Mal an der Spitze dieser Rangliste.
Jahrelang haben die USA die Bündnisländer bei den Rüstungsausgaben im Verhältnis zur Größe der Volkswirtschaft angeführt. Im letzten Jahr wurden sie von Polen überholt, gefolgt von Griechenland, Estland, Litauen und Finnland. Helsinki wurde nur wenige Monate nach seinem NATO-Beitritt in die Rangliste aufgenommen und gehört zu den 11 von 31 Ländern, die die Anforderung von mindestens 2 Prozent des BIP für die Verteidigung erfüllen.
Diese Verpflichtung wurde 2014 von den Verbündeten auf dem Gipfel in Wales als Reaktion auf die russische Annexion der Krim und die Invasion der Ostukraine eingegangen. Seitdem ist ein Jahrzehnt vergangen. Ursprünglich erfüllten nur vier Länder diese Verpflichtung. Die Situation hat sich seitdem verbessert. Es gibt aber immer noch viele NATO-Länder, die dieser Verpflichtung nicht nachkommen. Nach Angaben des deutschen Instituts gibt Luxemburg mit 0,7 Prozent seines BIP am wenigsten für die Verteidigung aus, gefolgt von Belgien mit Ausgaben von etwas mehr als 1 Prozent seines BIP und Spanien.
IAR/ps