Deutsche Redaktion

Ukraines Außenminister: Wir werden mit Schaufeln für unser Land kämpfen

16.01.2024 13:51
Selbst wenn uns die Waffen ausgehen, werden wir mit Schaufeln für unser Land kämpfen, sagte der ukrainische Außenminister, Dmytro Kuleba. Er bezog sich damit auf die Verzögerungen im US-Kongress um über ein neues Militärhilfepaket für die Ukraine zu entscheiden. 
Ukraines Auenminister Dmytro Kuleba
Ukraines Außenminister Dmytro KulebaPAP/EPA/VALENTYN OGIRENKO / POOL

Nach Kulebas Ansicht sollten die Vereinigten Staaten mit dem Paket nicht zögern. „Die Kosten für die Beseitigung des Chaos in der Welt, das im Falle einer Niederlage der Ukraine entstehen würde, wären viel, viel höher als die Kosten für die Unterstützung Kiews jetzt“, sagte der Politiker in einem Interview mit dem US-Fernsehsender ABC News am Montagabend.

Kuleba schloss jegliche Verhandlungen mit Wladimir Putin aus. Er wies zudem die Behauptung zurück, die russische Armee habe nach der gescheiterten ukrainischen Gegenoffensive in der Region Saporischschja die Initiative auf dem Schlachtfeld zurückgewonnen. „Auch Hitler sah viele Jahre lang sehr stark aus, und wir alle wissen, wie das endete“, bemerkte er.

Kuleba spricht von Fake News

Der Minister bezog sich auch auf Vorwürfe gegen Kiew, dass die vom Westen bereitgestellte Militärhilfe aufgrund der in der Ukraine herrschenden Korruption missbraucht werde. „Alles, was Sie uns anbieten, werden wir nach besten Kräften nutzen, um den Krieg so schnell wie möglich mit einem Sieg zu beenden. Jeder russische Versuch, die Welt über den angeblichen (illegalen) Transfer oder den illegalen Handel mit US-Waffen in andere Teile der Welt zu desinformieren, hat sich als Betrug erwiesen. Glauben Sie daher nicht an 'Fake News', glauben Sie an die Ukraine“, appellierte Kuleba.

ABC News erinnerte daran, dass bisherige Untersuchungen der US-Behörden und der EU-Institutionen keine Beweise für eine illegale Verwendung westlicher Militärhilfe durch Kiew erbracht haben.

Die Regierung von US-Präsident Joe Biden bemüht sich seit Monaten im Kongress die Verabschiedung eines Hilfspakets für die Ukraine im Wert von über 61 Milliarden Dollar durchzusetzen. Dieser Vorschlag wird jedoch von einem großen Teil der Republikaner abgelehnt.


Quelle: PAP/jc