Deutsche Redaktion

Vize-Außenminister Szejna: “Polen hält an Entschädigungsforderung gegenüber Deutschland fest”

02.02.2024 10:51
Die Diskussion um Deutschlands Verantwortung für die Kriegsschäden sei in einem politischen Klima, das durch den Aufstieg der AfD in Deutschland geprägt sei, besonders relevant, betonte der Politiker und unterstrich die Bedeutung der Erinnerung an die historischen Fehler, die durch die Wahl nationalistischer und populistischer Parteien entstehen können.
Заступник міністра закордонних справ Польщі Анджей Шейна Przemysław Chmielewski/Polskie Radio

Vize-Außenminister Andrzej Szejna hat Polens Entschlossenheit, die Gespräche mit der deutschen Regierung über finanzielle Entschädigungen für die Schäden des Zweiten Weltkriegs fortzusetzen, erneut bekräftigt. In einem Gespräch mit dem 1. Programm von Polskie Radio hob Szejna hervor, dass die Verhandlungen weiterhin andauern und die Ergebnisse nach deren Abschluss veröffentlicht werden. Die Diskussion um Deutschlands Verantwortung für die Kriegsschäden sei in einem politischen Klima, das durch den Aufstieg der AfD in Deutschland geprägt sei, besonders relevant, betonte der Politiker. "Plötzlich muss man wieder daran erinnern, was es bedeutet, einen historischen Fehler zu begehen, indem man nationalistische, populistische, xenophobe und rassistische Parteien wählt. Die Zusammenarbeit der Regierungen der Republik Polen und Deutschlands bei der moralischen und finanziellen Wiedergutmachung dient dem gemeinsamen Wohl", so Szejna.

In diesem Zusammenhang hatte Polens Außenminister Radosław Sikorski diese Woche in einem Interview mit der "Welt" ebenfalls unterstrichen, dass Deutschlands Auseinandersetzung mit seiner Vergangenheit auch finanzielle Wiedergutmachung beinhalten sollte. 

Wie Szejna zudem erklärte, arbeitet Polen derzeit intensiv an der Wiederbelebung der Zusammenarbeit im Weimarer Dreieck und einem Wiederaufbau guter Beziehungen mit den wichtigsten Partnern Polens. Das Weimarer Dreieck ist 1991 ins Leben gerufen worden, um die Kooperation zwischen Polen, Deutschland und Frankreich zu fördern.

IAR/adn