Deutsche Redaktion

Drohnen-Angriffe der Ukraine auf Ölraffinerien könnten Russland lähmen

14.03.2024 16:40
Die Eskalation ukrainischer Drohnenangriffe auf russische Ölraffinerien droht, die Energieinfrastruktur Russlands empfindlich zu treffen. Insbesondere der Angriff auf die Raffinerie in Rjasan am 13. März hat die Produktionskapazität der Anlage um 70 Prozent reduziert, was in russischen Medien die Befürchtung einer umfassenden Treibstoff- und Logistikkrise schürt.
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Laut der russischen Zeitung "Kommersant" steht Rosneft, der Betreiber einer der größten Raffinerien Zentralrusslands, vor der Herausforderung, die für die Produktion notwendigen Rohstoffe von anderen Standorten zu beziehen, falls die beschädigten Einrichtungen nicht schnell repariert werden können. Schon jetzt verlangsamt der Mangel an Treibstofftanks den Transport, während die Treibstoffpreise an der Börse kontinuierlich steigen.

Die jüngsten Drohnenangriffe auf die Rjasan-Raffinerie haben einen Brand auf einer Fläche von 175 Quadratmetern ausgelöst. Die Raffinerie ist für 5 Prozent des russischen Ölumschlags sowie für 6 Prozent des Benzins und 4 Prozent des Diesels verantwortlich. Im Jahr 2023 verarbeitete die Anlage durchschnittlich 35.000 Tonnen Öl pro Tag, was etwa 12,7 Millionen Tonnen pro Jahr entspricht. Zu diesem Zeitpunkt wurden 2,8 Millionen Tonnen Benzin und 3,6 Millionen Tonnen Diesel produziert.

„Wir befinden uns im Krieg mit allem, was die russischen Streitkräfte und den Krieg finanziert. Russland hingegen führt Krieg gegen Zivilisten und Hochhäuser", sagte der Leiter des ukrainischen Präsidialamtes, Andrij Jermak, gegenüber ukrainischen Medien. Der Drohnenangriff vom 13. März sei eine zivile Geheimdienstoperation des ukrainischen Sicherheitsdienstes gewesen, hieß es.

Zusätzlich zum Angriff auf Rjasan ist auch die für die Verarbeitung von rund 5 Millionen Tonnen Öl zuständige Novo-Schachtinski-Raffinerie, Ziel ukrainischer Drohnenangriffe gewesen. In diesem Fall sind jedoch keine größeren Schäden entstanden. Zuvor hatte die Ukraine auch die Raffinerien von Nischni Nowgorod, Tuapse, Rjasan und Nowoschtjanskij sowie das Tanklager von Ust-Luga bereits mehrfach mit Drohnen angegriffen. Russland hat als Reaktion auf die Bedrohung seiner Energieinfrastruktur ein Exportembargo für Rohöl verhängt, um Versorgungsengpässe zu vermeiden.

biznesalert.pl/ps/adn