Deutsche Redaktion

US-Sanktionen blockieren Russlands Gas-Tankerflotte

18.03.2024 14:01
Die US-Sanktionen stellen eine ernsthafte Bedrohung für Russlands Pläne dar, bis 2030 eine LNG-Produktion von 100 Millionen Tonnen zu erreichen. Die Sanktionen betreffen nicht nur russische LNG-Projekte, sondern verunsichern auch chinesische und indische Kunden hinsichtlich ihrer Bestellungen für russisches LNG.
W UE potrzebne wspólne stanowisko ws. rezygnacji z rosyjskiego LNG
W UE potrzebne wspólne stanowisko ws. rezygnacji z rosyjskiego LNGShutterstock/ Audio und werbung

Trotz des Einmarsches in die Ukraine ist es Russland bisher gelungen, die westlichen Technologie-Sanktionen gegen den LNG-Sektor zum Teil zu umgehen. Die neuesten Sanktionen der USA erschweren jedoch die Zusammenarbeit mit bestimmten russischen Unternehmen erheblich, wie das Nachrichtenportal biznesalert.pl berichtet. Diese Maßnahmen machen es schwierig, Lieferverträge abzuschließen und Gastanker zu chartern.

Besonders hart treffen die Sanktionen Russlands arktische Tankerflotte, was Lieferungen aus neuen LNG-Projekten behindert und unter anderem die Logistik des Arctic LNG 2-Projekts durcheinanderbringt. Für dieses Projekt waren 21 Tanker vorgesehen, von denen sechs bei der koreanischen Hanhwa-Ocean-Werft und 15 bei der von den USA sanktionierten Rosneft-Werft Zwiezda in Auftrag gegeben wurden. Die Sanktionen blockieren nun die Übernahme der Tanker aus Südkorea und könnten eine Verzögerung der Lieferungen von Zwiezda bis 2025 zur Folge haben, da der Zugang zu westlichen Tieftemperaturtechnologien fehlt. Darüber hinaus betreffen die US-Sanktionen auch die LNG-Vorhaben in Ust-Luga und Jakutien und könnten zukünftig weitere Projekte dieser Art gefährden. Russland sieht sich nun gezwungen, alternative Werften zu finden, um seinen Bedarf von bis zu 100 arktischen LNG-Tankern zu decken und eine Million Tonnen LNG pro Jahr nach Asien zu exportieren, so biznesalert.

„Es ist erforderlich, neue, von westlichen Ländern unabhängige Lieferketten und Zahlungsmechanismen zu schaffen. Erst wenn diese Herausforderungen gemeistert sind, können weitere LNG-Projekte in Russland, wie Murmansk LNG, Baltic LNG, Ob LNG und andere, realisiert werden“, zitiert die russische Tageszeitung Kommersant eine anonyme Quelle.

Aktuell scheinen sogar Kunden in China und Indien kein Interesse daran zu haben, LNG aus sanktionierten russischen Projekten zu beziehen. Als Alternative bleibt der Verkauf auf dem Spotmarkt zu erheblich reduzierten Preisen oder die Weiterleitung der riskanten Fracht durch spezialisierte Zwischenhändler, berichtet das Online-Medium biznesalert.pl.

biznesalert/ps/adn