Deutsche Redaktion

Katholische Kirche begeht Karsamstag

30.03.2024 08:50
In der Petersbasilika im Vatikan soll Papst Franziskus um 19:30 Uhr die Osternachtmesse, die längste Liturgie des kirchlichen Jahres, leiten. Nachdem der Papst seine Teilnahme am gestrigen Kreuzweg jedoch kurzfristig abgesagt hatte, “um seine Gesundheit zu schonen” spekulieren Medien, inwiefern der Pontifex tatsächlich im Stande sein wird, seinen zahlreichen Pflichten zu Ostern nachzukommen.
Католики отмечают Великую субботу Фото: twitter.com/ArchiGdansk

Heute begeht die katholische Kirche den Karsamstag, einen Tag der Stille und des erwartungsvollen Wartens. An diesem Tag, der dem Besuch des Heiligen Grabes gewidmet ist, gedenken Christen der Kreuzigung Jesu und seiner Beisetzung, sowie seines Hinabsteigens in die Unterwelt. Mit Einbruch der Dämmerung beginnt die feierliche Liturgie der Osternacht, die symbolisch den Übergang zum Osterfest markiert.

In der Petersbasilika im Vatikan soll Papst Franziskus um 19:30 Uhr die Osternachtmesse, die längste Liturgie des kirchlichen Jahres, leiten. Nachdem der Papst seine Teilnahme am gestrigen Kreuzweg jedoch kurzfristig abgesagt hatte, “um seine Gesundheit zu schonen” spekulieren Medien, inwiefern der Pontifex tatsächlich im Stande sein wird, seinen zahlreichen Pflichten zu Ostern nachzukommen.

Am Karsamstag selbst werden traditionell keine Messen gefeiert. Es ist ein Tag, an dem die Gläubigen in die Kirchen ziehen, um das Grab des Herrn zu ehren. Es ist eine langjährige Tradition, dass Pfadfinder, Ministranten und Feuerwehrleute als moderne Wächter beim Grab Jesu Christi wachen, eine Rolle, die an die römischen Soldaten erinnert, die einst beauftragt waren, das Grab vor Diebstahl zu schützen.

Ein besonderer Brauch des Karsamstags ist das Weihen von Speisen, darunter von Eiern, die neues Leben symbolisieren, Brot, das an das „lebendige Brot, das vom Himmel kam“ erinnert, sowie Fleisch, das an das paschale Lamm erinnert, welches Jesus beim letzten Abendmahl mit seinen Jüngern teilte.

Nach der Überlieferung der Kirchenväter stieg Jesus am Karsamstag in die Unterwelt hinab, um die Seelen der Verstorbenen zu befreien. Antike Texte erzählen, wie Christus Adam und Eva zum neuen Leben erweckte, ein Symbol für die Erlösung der gesamten Menschheit. Für die Jünger Jesu war dieser Tag eine Bewährungsprobe; nach dem Tod ihres Meisters zerstreuten sich die Apostel, und nur Maria, die Mutter Jesu, blieb standhaft im Glauben. Aus diesem Grund wird jeder Samstag in der Kirche als ein Tag zu Ehren Marias angesehen.

IAR/adn