Deutsche Redaktion

Möglicher Missbrauch für Spionage: Finnland besorgt über Erwerb von Immobilien durch russische Bürger

19.04.2024 17:00
Grundstücke russischer Oligarchen in Finnland könnten für geheimdienstliche Zwecke genutzt werden. Das sei auch vor Russlands Angriff auf die Ukraine so gewesen, meint der Vorsitzende des parlamentarischen Verteidigungsausschusses Finnlands.
Prezydent podpisał nowelizację Kodeksu karnego przewidującą zaostrzenie kar za szpiegostwo
Prezydent podpisał nowelizację Kodeksu karnego przewidującą zaostrzenie kar za szpiegostwoStrokette/Shutterstock

In Finnland wächst die Besorgnis über den Erwerb verschiedener Immobilien durch russische Bürger. Laut Jukka Kopra, einem finnischen Parlamentarier, stellen diese Käufe eine potenzielle Sicherheitsbedrohung dar. Die finnische Spionageabwehr SUPO hat ebenfalls vor den Risiken gewarnt. Kopra zitierte einen Bericht der Tageszeitung Ilta-Sanomat, der russische Ferienhäuser am größten finnischen See, Saimaa, thematisierte. Er äußerte die Befürchtung, dass Immobilien in den Händen russischer Bürger leicht von Moskaus Sicherheitsdiensten für die Zwecke des Putin-Regimes beschlagnahmt werden könnten. „Ein einfacher Anruf oder ein Brief der Sicherheitsbehörden könnte genügen, um ein Objekt in eine staatliche Einrichtung zu verwandeln", warnte Kopra.

Vor dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine hatte der Kreml systematisch Immobilien in Finnland gekauft oder gemietet. Die finnischen Eigentümer dieser Immobilien waren laut Kopra im Falle eines bewaffneten Angriffs in Bereitschaft.

Putin am See Saimaa gesichtet

Putin hatte die Saimaa-Seenplatte, die dortige Stadt Savonlinna und ihren Erholungsort im Sommer 2017 im Rahmen des 100-jährigen Jubiläums der Unabhängigkeit Finnlands auf Einladung des damaligen Präsidenten Sauli Niinisto besucht. Augenzeugen zufolge seien damals schwarze Limousinen mit diplomatischen Kennzeichen vor den Ferienhäusern erschienen, berichtete die Tageszeitung Ilta-Sanomat.
Eines Tages kam auch ein russisches Boot an und ein Mann, der wie Putin aussah, saß zwischen zwei Sicherheitsbeamten (...). Ich war schockiert, an wen ich das Grundstück verkauft hatte", gab der ehemalige Eigentümer 15 Jahre nach der Transaktion gegenüber dem Blatt zu.

Laut Ilta-Sanomat habe der Richter Viktor Hmarin 2009 das Grundstück am Saimaa-See gekauf und dort ein Sommerhaus und eine Luxus-Blockhausvilla gabaut. Er und Putin seien seit ihrem Jura-Studium und Judo-Training befreundet gewesen, berichtete das Blatt.


PAP/forsal/ps/adn