Deutsche Redaktion

Belarussische Miliz nimmt zwei polnische Missionare wegen „Sabotageaktivitäten“ fest

11.05.2024 09:00
Die Mönche befinden sich in belarussischer Haft, wo sie auf ihren Prozess warten. Der Grund für ihre Festnahme sind angebliche „Sabotageaktivitäten" zum Schaden des belarussischen Staates.
Obraz Zdenk Fekar z Pixabay
Obraz Zdeněk Fekar z PixabayZdeněk Fekar/Pixabay license

Die belarussische Miliz hat am Mittwoch zwei polnische Missionare festgenommen, berichtete die Kongregation der Oblaten-Missionare. Die Verhaftung der Geistlichen erfolgte nach einem Treffen von Priestern und Ordensleuten der Diözese Witebsk. „Als alle gegangen waren, fuhren drei Autos mit Polizisten vor die Kirche. Sie kontrollierten die Räume und nahmen Pater Pawel mit. Zur gleichen Zeit wurde Pater Andrej auf der Straße angehalten, er war auf dem Weg zum Treffen“, so beschrieb das Portal Katolik.life die Inhaftierung der Mönche auf der Grundlage von Augenzeugenberichten. Nach Angaben des Portals wurden die beiden Geistlichen in das Haftzentrum in Witebsk gebracht. Ihr Prozess sollte noch am Freitag stattfinden. Die genauen Anklagepunkte seien noch nicht bekannt.

Bei den inhaftierten Mönchen handelt es sich um Pater Andrzej Juchniewicz und Pater Paweł Lemekh von der Kongregation der Oblaten-Missionare der Unbefleckten Jungfrau Maria (OMI). Die Geistlichen dienen am Schumilin-Schrein in der Diözese Witebsk im Norden von Belarus. Wie die Ordensgemeinschaft erinnerte, habe Pater Juchniewicz zu Beginn der russischen Invasion in der Ukraine öffentlich seine Solidarität mit dem ukrainischen Volk bekundet.

Das Portal Katolik.life wiederum vermute, dass die Mönche wegen ihrer Aktivitäten im Internet inhaftiert wurden. Sie sollen als extremistisch eingestufte Publikationen, Kommentare und Symbole veröffentlicht haben, die von den Behörden nicht zugelassen werden. Belarussen werden in den letzten Jahren massenhaft wegen solcher Aktivitäten vor Gericht gestellt.

IAR/ps

 

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