Deutsche Redaktion

Polens Chefdiplomat fordert langfristige militärische Aufrüstung Europas

26.05.2024 09:00
Die langfristige Aufrüstung Europas, bei der Großbritannien eine entscheidende Rolle spielen könnte, sei unerlässlich, um den russischen imperialen Ambitionen die Stirn zu bieten, erklärte der polnische Außenminister Radosław Sikorski in einem Interview für The Guardian.
Radosław Sikorski
Radosław SikorskiSebastian Indra/MSZ

Der polnische Spitzendiplomat forderte außerdem ein Mehrheitsvotum für EU-Sanktionen und eine 5.000 Mann starke mechanisierte EU-Brigade. Wie im Guardian zu lesen ist, sei Polen laut Sikorski bereit, ein EU-weites Programm zu unterstützen, das ukrainischen Wehrdienstverweigerern Anreize für die Rückkehr in ihr Heimatland bieten soll.

„Polen unterstützt das Recht der Ukraine, militärische Ziele innerhalb Russlands anzugreifen, und vertritt die Ansicht, dass der Westen aufhören muss, sich ständig selbst zu beschränken, um die Ukraine zu unterstützen“, so Sikorski im Interview mit der britischen Tageszeitung.

Während seines Aufenthalts in London traf sich Sikorski am Donnerstag mit seinem britischen Amtskollegen David Cameron , um die Zusammenarbeit zwischen Warschau und London, die bilateralen Beziehungen, die Vorbereitungen für den bevorstehenden NATO-Gipfel und die Unterstützung der Ukraine zu besprechen. Wie Sikorski hervorhob, gebe Polen bereits 4 Prozent seines BIP für die Verteidigung aus, was andere Länder seiner Meinung nach noch aufholen müssten.
Ihm zufolge hätten die europäischen Rüstungshersteller „immer noch nicht das Gefühl, dass der Aufrüstungsprozess von Dauer ist“. Wie der Außenminister betonte, „gibt Wladimir Putin 40 Prozent des Bruttoinlandsprodukts für die Verteidigung aus und wird sein Land schließlich in den Bankrott treiben, indem er das Militär in den Rohstoffhunger treibt“, schrieb The Guardian

Sikorski wies auch darauf hin, dass Europa lernen müsse, das Spiel der Eskalation besser zu spielen, indem es Putin über seine Absichten im Unklaren halte. Auf die Frage, ob es zulässig sei, dass die Ukraine militärische Ziele innerhalb Russlands angreife, sagte er: „Die Russen greifen das ukrainische Stromnetz, die Getreideterminals und die Gasspeicherkapazitäten an, also die zivile Infrastruktur. Die russische Operation wird vom Hauptquartier in Rostow am Don aus geleitet. Abgesehen davon, dass Russland keine Atomwaffen einsetzt, schränkt es sich selbst kaum ein.“

Der polnische Außenminister äußerte sich jedoch eher skeptisch zu den russischen Drohungen mit dem Einsatz von Atomwaffen. „Die Amerikaner haben den Russen gesagt, wenn ihr eine Atombombe zündet, auch wenn niemand dabei umkommt, werden wir alle eure Ziele [Stellungen] in der Ukraine mit konventionellen Waffen treffen, wir werden sie alle zerstören“, sagte Sikorski gegenüber dem Blatt.

PAP/Guardian/ps

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