Deutsche Redaktion

Kommentar: „Joe Biden war für Polen ein Geschenk des Himmels“

22.07.2024 12:03
Präsident Joe Biden hat sich aus dem Rennen um das Weiße Haus zurückgezogen. Wie er seine Entscheidung zum Rücktritt erklärte, traf er sie zum Wohl des Landes. Jetzt möchte er sich „ausschließlich auf die Erfüllung seiner Pflichten für den Rest seiner Amtszeit konzentrieren“, schrieb Biden auf X. Seine volle Unterstützung hat er Vizepräsidentin Kamala Harris zugesagt.
Der stellvertretende Auenminister Andrzej Szejna
Der stellvertretende Außenminister Andrzej Szejna Piotr Podlewski/Polskie Radio

Der stellvertretende Außenminister Andrzej Szejna bezeichnete Bidens Entscheidung als „patriotische Geste“ und lobte sie als das Handeln eines wahren Anführers der freien Welt. In einem Gespräch mit der Presseagentur PAP erklärte Szejna, dass es im Interesse Polens liege, beste Beziehungen zu jeder kommenden Administration der USA anzustreben.

„Joe Biden war für Europa, für die Welt, für Polen und für die Ukraine ein Geschenk des Himmels. Erstens – er unterstützte die östliche NATO-Flanke, widersetzte sich der terroristischen Invasion Russlands in die Ukraine und führte die NATO-Erweiterung um Finnland und Schweden herbei“, sagte Szejna. Zudem hob er die Erfolge Bidens in der Innenpolitik hervor, darunter die Reduzierung der Inflation, die Senkung der Arbeitslosigkeit und die Einführung einer wirkungsvollen Klimapolitik.

Auf die Frage nach der Unterstützung Bidens für Kamala Harris als seine Nachfolgerin wies Szejna darauf hin, dass dies eine historische Gelegenheit darstellt, da erstmals in der Geschichte eine Frau das Präsidentenamt der USA übernehmen könnte. „Das ist der Traum aller Sozialdemokraten und Liberalen auf der Welt“, sagte Szejna.

Er fügte hinzu, dass mit Bidens Rückzug „das Rennen von neuem beginnt“ und dass Harris für Donald Trump eine ernstzunehmende Gegnerin darstelle. Der Wechsel bei der Nominierung der Demokraten werde eine Neuausrichtung der Themen und des Charakters der Wahlkampagne erforderlich machen, die bisher auf persönlicher Kritik basierte.

Szejna erklärte weiter, dass die polnische Diplomatie nicht in die inneren Angelegenheiten der USA eingreifen werde.

„Wir werden jedes Wahlergebnis respektvoll behandeln; wir werden mit jeder Administration zusammenarbeiten und versuchen, die bestmöglichen Beziehungen zu ihr zu pflegen. Jedes Land hat das Recht, demokratische Entscheidungen zu treffen. Das liegt im Interesse Polens, unserer Sicherheit, der Sicherheit der Ukraine, der Europäischen Union und der ordnungsgemäßen Funktion der Nato“, betonte der stellvertretende Außenminister.


PAP/jc

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