Deutsche Redaktion

Sikorski vor der UNO: Entführung und Indoktrination von Kindern ist Völkermord

25.09.2024 12:00
In seiner Rede hat Radosław Sikorski die russischen Lügen offengelegt und den russischen Botschafter scharf verurteilt. „Wie unterscheidet sich das, was Sie den entführten ukrainischen Kindern antun, von dem, was die deutschen Nazis Ihren und unseren Kindern angetan haben“, fragte Radosław Sikorski. Der Gesandte Moskaus hatte kurz zuvor gesprochen und dann die Sitzung verlassen.
Bildmaterial aus der offiziellen UN-bertragung
Bildmaterial aus der offiziellen UN-Übertragungun.org

Außenminister Radoslaw Sikorski hat in einer Rede vor dem UN-Sicherheitsrat am Dienstag den russischen Botschafter zurechtgewiesen und ihn auf eine Reihe von Lügen hingewiesen.

„Botschafter Nebenzia und russische Propagandisten bezeichnen die demokratisch gewählte Regierung der Ukraine gerne als Nazis. Ich lebe zufällig in Polen, drei Kilometer von Potulice entfernt, dem Standort eines ehemaligen Filtrationslagers der Nazis aus dem Zweiten Weltkrieg. Es ist bekannt, dass dort Tausende von Kindern aus Polen und der Sowjetunion, aus den Gebieten Smoleńsk und Witebsk, inhaftiert waren. Bis zu 800 dieser Kinder starben, aber Tausende wurden nach Westen transportiert, um als blonde, blauäugige, arische Kinder germanisiert zu werden, die als rasserein galten“, erklärte Radoslaw Sikorski auf einem Ministertreffen des UN-Sicherheitsrats.

„Deshalb habe ich einige Fragen an den russischen Botschafter und seine Vorgesetzten. Wie unterscheidet sich das, was Sie den entführten ukrainischen Kindern antun, von dem, was die deutschen Nazis Ihren und unseren Kindern angetan haben“, fügte er hinzu. Dabei erinnerte er daran, dass die Entführung und Indoktrination von Kindern einen Völkermord darstelle. Die ständigen Mitglieder des Sicherheitsrates sollten Hüter des Friedens sein und nicht mit den Kindern anderer Leute Krieg führen. Dies sei eine Schande für Russland, die man niemals vergeben oder vergessen werde, betonte Polens Chefdiplomat.

Als Reaktion auf die Behauptungen des russischen Botschafters Wassili Nebenzia, in Kiew herrsche ein „Nazi-Regime“, zeigte Radoslaw Sikorski dem Rat Bilder einer sowjetisch-deutschen Parade nach der Eroberung Polens im Zweiten Weltkrieg. Dies war auch eine Anspielung auf die wiederholten Lügen des russischen Botschafters, dass „Polen mit den Nazis kollaboriert“ habe. Nachdem das Foto gezeigt wurde, habe der russische Vertreter nicht gewusst, wie er sich verhalten sollte und habe den Saal verlassen, berichteten Nachrichtenagenturen.


PAP/RMF24/ps

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