Der russische Diktator Wladimir Putin ist am Dienstagabend zusammen mit dem Leiter der russischen Diplomatie, Sergej Lawrow, und Verteidigungsminister Andrej Belousow in Nordkorea eingetroffen. Offizielle Gespräche zwischen dem russischen und dem nordkoreanischen Diktator Kim Jong-un haben am Mittwoch begonnen. Es ist sein erster Besuch in diesem Land seit 24 Jahren, was die schrittweise Annäherung Moskaus an Pjöngjang nach dessen Aggression gegen die Ukraine widerspiegelt.
Wie Medien berichten, erinnerte der Besuch von Wladimir Putin in Pjöngjang an die Auslandsreisen sowjetischer Staatsführer. Es gab Umarmungen auf dem roten Teppich, wiederholte Zusicherungen des gegenseitigen Respekts und der Zusammenarbeit sowie den Austausch von Geschenken. Putin hat Kim Jong-un eine Luxuslimousine der russischen Marke Aurus geschenkt. Wie unabhängige Beobachter erinnern, verbieten die vom UN-Sicherheitsrat verhängten internationalen Sanktionen die Lieferung von Fahrzeugen der Luxusklasse an Nordkorea. Die Durchfahrt beider Diktatoren auf der Hauptstraße Pjöngjangs erfolgte in einem deutschen Mercedes Benz.
Wie Militärexperten erinnern, liefert Nordkorea Artilleriegeschosse und Raketen an Russland. Im Gegenzug unterstützt Russland Nordkorea bei seinem international sanktionierten Raketenprogramm.
Abkommen über Zusammenarbeit
Russische Agenturen berichteten außerdem, dass Nordkorea und Russland ein Abkommen über eine strategische Partnerschaft unterzeichnet haben. Zu Beginn der Gespräche hat der nordkoreanische Führer eine „bedingungslose Unterstützung" für „die gesamte Politik Russlands" erklärt, einschließlich einer „vollen Unterstützung und festen Allianz" für Putins Krieg gegen die Ukraine. Die Diktatoren beider Länder haben ein Abkommen zur militärischen Zusammenarbeit und eine Verpflichtung zur gegenseitigen Verteidigung im Falle eines Angriffs unterzeichnet.
„Die Beziehungen beider Länder sind auf eine neue Ebene der Allianz gestiegen", sagte Kim Jong Un. „Das heute unterzeichnete umfassende Partnerschaftsabkommen sieht unter anderem gegenseitigen Beistand im Falle einer Aggression gegen eine der Vertragsparteien vor", bestätigte auch Putin auf einer gemeinsamen Konferenz.
Wladimir Putin hoffe zudem, dass sein nächstes Treffen mit Kim Jong-un in Moskau stattfinden werde. Beide Länder würden auch alternative, „nicht westlich kontrollierte „Handels- und Abwicklungssysteme entwickeln und sich gemeinsam gegen die „einseitigen und illegalen" Beschränkungen des Westens wehren, so der russische Diktator.
Nachrichtenagenturen zufolge benötige Russland Waffen und Munition vom nordkoreanischen Regime, vor allem Raketen und Artilleriegeschosse. Der nur äußerst selten ins Ausland reisende Kim Jong-un hatte sich mit Putin im September 2023 in Wladiwostok getroffen. Dem südkoreanischen Verteidigungsministerium zufolge, habe Nordkorea seit diesem Treffen etwa 6.700 Container mit Munition nach Russland geschickt, die das russische Militär im Angriffskrieg gegen die Ukraine einsetzt. Nordkorea unterstützt ebenso wie der Iran offen die russische Invasion in der Ukraine und liefert Waffen an die Armee des Aggressors.
IAR/TVN24/ps