Wie das Pentagon am Montag mitgeteilt hat, würden die Vereinigten Staaten der Ukraine keine neuen Beschränkungen für den Einsatz amerikanischer Waffen auferlegen, wenn sich Nordkorea dem Krieg gegen Kiew anschließen würde. Die Warnung erfolgte, nachdem die NATO mitgeteilt hatte, dass nordkoreanische Militäreinheiten in die russische Region Kursk entsandt worden seien, um gegen ukrainische Truppen zu kämpfen, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtete. Das Pentagon schätzte, dass 10.000 nordkoreanische Truppen zu Ausbildungszwecken in den Osten Russlands verlegt worden seien, so Reuters.
„Ein Teil dieser Soldaten ist bereits näher an die Ukraine herangerückt, und wir sind zunehmend besorgt, dass Russland beabsichtigt, diese Soldaten in Kampfhandlungen oder zur Unterstützung von Kampfhandlungen gegen ukrainische Streitkräfte in der russischen Region Kursk nahe der ukrainischen Grenze einzusetzen“, sagte Pentagon-Sprecherin Sabrina Singh.
NATO-Generalsekretär Mark Rutte warnte am Montag, dass „die sich vertiefende militärische Zusammenarbeit zwischen Russland und Nordkorea eine Bedrohung für die indo-pazifische und euro-atlantische Sicherheit darstellt“.
Wie er betonte, untergrabe sie den Frieden auf der koreanischen Halbinsel und heize den russischen Krieg gegen die Ukraine an. „Pjöngjang hat Russland bereits mit Millionen Stück Munition und ballistischen Raketen beliefert, die einen großen Konflikt im Herzen Europas verschärfen und den globalen Frieden und die Sicherheit untergraben“, fügte er hinzu.
Nach Gesprächen mit einer südkoreanischen Delegation in Brüssel sagte Rutte vor Reportern, die Stationierung nordkoreanischer Truppen sei „auch ein Zeichen für Putins wachsende Verzweiflung“. „Über 600.000 russische Soldaten sind in Putins Krieg getötet oder verwundet worden, und er ist nicht in der Lage, seinen Angriff auf die Ukraine ohne ausländische Unterstützung aufrechtzuerhalten“, sagte Rutte.
Ukraine: „Hebt Beschränkungen für unsere Langstreckenangriffe auf Russland auf"
Der ukrainische Außenminister Andrii Sybiha sagte auf X: „Seit Wochen warnt die Ukraine, dass Russland die Stationierung nordkoreanischer Einheiten vorbereitet. Wir haben keine starke Reaktion gesehen. Jetzt hat der NATO-Generalsekretär dies bestätigt.“ Wie Sybiha ergänzte, lohne es sich auf die Ukraine zu hören. Als Lösung schlug er vor: „Hebt die Beschränkungen für unsere Langstreckenangriffe gegen Russland jetzt auf.“
Polens Präsident Andrzej Duda hat vergangene Woche seine Besorgnis über die wachsende militärische Zusammenarbeit Nordkoreas mit Russland ausgedrückt. Nach einem Treffen mit dem südkoreanischen Staatschef Yoon Suk Yeol am Donnerstag in Seoul sagte Duda: „Wir haben Nordkorea für seine Atom- und Raketenentwicklung, seine Provokationen und seine illegale militärische Zusammenarbeit mit Russland entschieden verurteilt.“ Wie er hinzufügte, stelle die Stationierung nordkoreanischer Streitkräfte in Russland nicht nur eine Bedrohung für die koreanische Halbinsel, sondern auch für die globale Sicherheit dar.
PAP/Reuters/ps