Deutsche Redaktion

Republik Moldau: Proeuropäische Sandu gewinnt Präsidentschaftswahl

04.11.2024 07:00
Maia Sandu gewinnt die Präsidentschaftswahl in der Republik Moldau mit 54,9 Prozent der Stimmen.
Wybory w Mołdawii. Maia Sandu wyszła na prowadzenie
Wybory w Mołdawii. Maia Sandu wyszła na prowadzeniePAP/EPA/DUMITRU DORU/STRINGER

„Moldau, du hast gesiegt (…) Heute habt ihr Moldau gerettet“, sagte die proeuropäische Politikerin Maia Sandu nach der Bekanntgabe der Ergebnisse.

Sandus Sieg markiert einen bedeutenden Moment für das Land, das seit Jahren zwischen proeuropäischen und prorussischen Kräften gespalten ist. Während Sandu in der Hauptstadt Chișinău etwa 57 Prozent der Stimmen erzielte, gewann ihr Gegenkandidat Alexandr Stoianoglo in der autonomen Region Gagausien, einem prorussischen Gebiet, mit rund 51,19 Prozent. 

Rekordbeteiligung der Diaspora als entscheidender Faktor 

Ein entscheidender Faktor für Sandus Sieg war die hohe Wahlbeteiligung der moldauischen Diaspora im Ausland. Mehr als 327.000 Bürger stimmten in westlichen Ländern für Sandu. „Die Diaspora hat diesmal einen Rekord aufgestellt“, erklärten Wahlbeobachter. 

Geteiltes Land 

Die Ergebnisse verdeutlichen die tiefe Spaltung des Landes. Während Sandu vor allem in den urbanen Zentren und im Westen unterstützt wird, liegen Stoianoglos Hochburgen in den prorussischen Gebieten im Norden und Süden des Landes.

Stoianoglo ruft zur Ruhe auf

Am Wahlabend rief Stoianoglo zur Ruhe auf und betonte die Wichtigkeit des Respekts für jede Stimme. „Demokratie bedeutet vor allem Reife angesichts des Ergebnisses“, sagte er. Zudem forderte er die „regierungsnahen Medien und NGOs“ auf, zur objektiven Berichterstattung zurückzukehren, und appellierte an Diplomaten, „Vorsicht und Ausgewogenheit“ walten zu lassen.

In der ersten Wahlrunde am 20. Oktober hatte Sandu 42,45 Prozent der Stimmen erhalten, während Stoianoglo knapp 26 Prozent erzielte.


PAP/jc

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