Deutsche Redaktion

Lukaschenko begnadigt weitere politische Gefangene

21.11.2024 07:00
Der belarussische Diktator hat 32 politische Gefangene begnadigt, wie staatliche Medien des Landes berichten. Dies ist die zweite Runde von Begnadigungen im November. Analysten zufolge seien die politischen Gesten in Form der „dosierten“ Freilassung politischer Gefangener ein Signal an den Westen. Das Regime hoffe, auf diese Weise zumindest teilweise seine Legitimität wiederzuerlangen und die Beziehungen zum Westen zu normalisieren.
Der belarussische Diktator hat 32 politische Gefangene begnadigt, wie staatliche Medien des Landes berichten. Dies ist die zweite Runde von Begnadigungen im November.
Der belarussische Diktator hat 32 politische Gefangene begnadigt, wie staatliche Medien des Landes berichten. Dies ist die zweite Runde von Begnadigungen im November.Фото: Drop of Light/shutterstock

Derzeit gibt es in Belarus mindestens 1.262 Gefangene aus Gewissensgründen. Die Regimeagentur BelTA berichtete unter Berufung auf den Pressedienst von Alexander Lukaschenko, dass 32 wegen „extremistischer Verbrechen“ verurteilte Personen begnadigt wurden. So bezeichnet das belarussische Regime in politischen Prozessen verurteilte Bürger.

Diesmal habe Lukaschenko acht Frauen und 24 Männer begnadigt. Der Mitteilung zufolge würden 17 von ihnen an chronischen Krankheiten leiden. Eine sei behindert. 17 hätten Kinder, wovon zwei Eltern mehrere Kindern hätten. Neun der Entlassenen seien über 50 Jahre alt. Wie Medien berichten, handle es sich um eine weitere Gruppe von begnadigten politischen Gefangenen. Dieser Prozess hatte im Sommer begonnen. Damals hatten die offiziellen Medien es Landes über mehrere Gruppen von begnadigten Gefangenen berichtet.

Zwischen Juli und September hat Lukaschenko insgesamt 115 Personen begnadigt. Nach einer zweimonatigen Pause wurde nach Angaben des unabhängigen Portals Nasza Niwa im November eine weitere Begnadigung angekündigt, die mit dem Beginn des Wahlkampfs für die im Januar nächsten Jahres anstehenden Präsidentschaftswahlen einherging. Am 7. November wurden 31 Personen freigelassen. Die Namen der freigelassenen Personen werden nicht veröffentlicht.

Gleichzeitig hält die politische Unterdrückung in Belarus weiterhin an. Es kommt regelmäßig zu weiteren Verhaftungen und Prozessen wegen der Teilnahme an den Protesten nach den Wahlen 2020, wegen oppositioneller Aktivitäten oder einfach nur wegen Kommentaren im Internet. Nach Angaben des Menschenrechtszentrums Wiasna sind derzeit 1.262 Personen als politische Gefangene in Belarus eingestuft.

Im Januar will der vom Westen nicht anerkannte Diktator Lukaschenko erneut bei den Präsidentschaftswahlen antreten, um für eine siebte Amtszeit in Folge an der Spitze des Landes zu bleiben. Die Sicherheitsdienste des autoritären Regimes führen bereits Vorbereitungen zur Unterdrückung potenzieller Proteste durch.

Analysten zufolge seien die politischen Gesten in Form der „dosierten“ Freilassung politischer Gefangener ein Signal an den Westen. Das Regime hoffe, auf diese Weise zumindest teilweise seine Legitimität wiederzuerlangen und die Beziehungen zum Westen zu normalisieren.

PAP/ps

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