Deutsche Redaktion

Kontroverse um Verbindungen von PiS-Präsidentschaftskandidat zu Hooligan-Kreisen

03.12.2024 12:31
Ein anonymer Bericht über die Vergangenheit des PiS-Präsidentschaftskandidaten Karol Nawrocki legt nahe, dass der IPN-Chef Verbindungen zu kriminellen Kreisen haben könnte. Die Opposition spricht von einer Schmähkampagne und verweist auf die Verifizierung von Nawrocki durch Geheimdienste, Abgeordnete der Bürgerkoalition fordern eine Prüfung durch die Staatsanwaltschaft.
Żywiec, 03.12.2024. Der von der Partei Recht und Gerechtigkeit untersttzte Kandidat des Brgerkomitees fr die Wahlen zum Prsidenten der Republik Polen im nchsten Jahr, der Prsident des Instituts des Nationalen Gedenkens Karol Nawrocki, nach einem Treffen mit dem Personal eines Krankenhauses in Żywiec. PAPJarek Praszkiewicz
Żywiec, 03.12.2024. Der von der Partei Recht und Gerechtigkeit unterstützte Kandidat des Bürgerkomitees für die Wahlen zum Präsidenten der Republik Polen im nächsten Jahr, der Präsident des Instituts des Nationalen Gedenkens Karol Nawrocki, nach einem Treffen mit dem Personal eines Krankenhauses in Żywiec. PAP/Jarek PraszkiewiczPAP/Jarek Praszkiewicz

Der Vorsitzende der Fraktion der Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS), Mariusz Błaszczak, hat einen anonymen Bericht über die Vergangenheit des PiS-Präsidentschaftskandidaten Karol Nawrocki als "Pasquill" bezeichnet. Auszüge dieses Dokuments, das vor einigen Monaten auf dem Schreibtisch von PiS-Chef Jarosław Kaczyński gelandet sein soll, waren vom Portal Onet veröffentlicht worden. Der Bericht legt nahe, dass Nawrocki Verbindungen zu kriminellen und neonazistischen Kreisen habe.

Mariusz Błaszczak ist der Ansicht, dass der Bericht darauf abzielt, die Wahlchancen von Karol Nawrocki zu schmälern. "Solche Schmähschriften werden entstehen, weil Dr. Karol Nawrocki ein Mensch ist, der Chancen auf einen Sieg hat," erklärte Błaszczak. Am wichtigsten aus der Sicht seiner Partei sei die Tatsache gewesen, dass Nawrocki von der Agentur für Innere Sicherheit durchleuchtet und für den Zugang zu streng geheimen Informationen zertifiziert worden sei.

Abgeordnete der Bürgerkoalition fordern Prüfung durch Staatsanwaltschaft 

Die Europaabgeordneten der Bürgerkoalition (KO), Michał Szczerba und Dariusz Joński, stellten bei einer Pressekonferenz zahlreiche angebliche Kontakte des ehemaligen Direktors des Museums des Zweiten Weltkriegs mit neonazistischen und Hooligan-Kreisen vor. Nawrocki soll als Leiter der Einrichtung unter anderem das Gelände der Westerplatte als Drehort für ein Musikvideo einer Neonazi-Musikgruppe bereitgestellt haben.

Die Abgeordneten Szczerba und Joński kündigten an, sich an den Generalstaatsanwalt zu wenden, um die Aktivitäten der Gruppen zu untersuchen, mit denen Karol Nawrocki möglicherweise verbunden ist. "Da Jarosław Kaczyński sich nicht entschlossen hat, den Bericht über den PiS-Kandidaten zu veröffentlichen, müssen dies die Abgeordneten und Journalisten tun. Wenn jemand für das Amt des Präsidenten kandidiert, muss sein Leben—auch das berufliche—gründlich durchleuchtet werden," sagte Dariusz Joński.

In Reaktion auf die Vorwürfe erklärte Karol Nawrocki in Chełm, dass die jüngsten Veröffentlichungen über ihn Teil einer brutalen Kampagne voller Manipulationen seien.

IAR/adn

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