Wie Präsident Duda feststellte, tragen die Entscheidungen zur Diversifizierung der Energiequellen und zum Ausbau wichtiger Infrastrukturen bereits Früchte. „Der Kreml hat viel getan, um die Stabilität der Region und unsere Einheit zu untergraben. Dennoch stehen wir hier, stärker und geeinter als je zuvor“, betonte er.
Er hat auch strategische Investitionen wie die Gasverbindungsleitung zwischen Polen und Litauen, Baltic Pipe und das Swinoujscie LNG-Terminal erwähnt. Zusammen mit Independence seien sie eine gemeinsame Antwort auf die russischen Einschüchterungen. „Unsere gemeinsamen Anstrengungen zum Ausbau kritischer Infrastrukturen zahlen sich in diesem Moment der Prüfung aus", fügte er hinzu.
Litauen und die baltischen Staaten schotten russischen Einfluss ab
Der litauische Präsident Gitanas Nauseda hat die Independence als Symbol der Energieunabhängigkeit für sein Land und die gesamte Region bezeichnet. Wie er betonte, habe Litauen nach dem Angriffskrieg Moskaus gegen die Ukraine umgehend auf russische Rohstofflieferungen verzichtet. In den nächsten zwei Monaten werden Litauen, Lettland und Estland in Zusammenarbeit mit Polen den Prozess der Abkopplung vom russischen Energiesystem abschließen. „Dies wird das Ende der Abhängigkeit unserer Länder vom russischen Energiesystem und den Beginn einer sicheren, unabhängigen Zukunft markieren“, so Nauseda.
Symbolische Übergabezeremonie
Während der Zeremonie hat Präsident Nauseda die litauische Flagge an einen Soldaten der Spezialeinheiten übergeben, der sie per Schlauchboot zum Schiff brachte. Nachdem die Flagge eingeholt wurde, ging die Independence offiziell in den Besitz des litauischen Staates über. Die Independence ist ein 170.000 Kubikmeter fassender Gastanker. Seit 2014 war er in Klaipeda als schwimmender Terminal und Gasspeicher im Einsatz.
Ein Symbol für Einigkeit und Stärke
Die Zeremonie in Klaipeda war ein weiterer Schritt zur Stärkung der Zusammenarbeit im Ostseeraum. Solch gemeinsame Projekte machen den Ostseeraum immer weniger abhängig von russischen Rohstoffen. Der estnische Präsident Alar Karis betonte: „Unsere Zusammenarbeit beim Schutz kritischer Infrastrukturen ist ein Beweis dafür, dass das Baltikum ein Bollwerk der Einheit und Unabhängigkeit bleibt“.
Die Veranstaltung ist auch ein Vorgeschmack auf den im nächsten Jahr in Warschau stattfindenden Gipfel der Drei-Meere-Initiative. Während des Treffens werden die Länder der Region die nächsten Schritte auf dem Weg zur vollen Energie-Unabhängigkeit planen.
PAP/KPRP/ps