Demnach eroberten russische Truppen vom 1. bis 26. Dezember 345 Quadratkilometer ukrainischen Territoriums – nur halb so viel wie im November. Besonders aktiv waren die russischen Truppen im westlichen Teil der Front, nahe den Städten Pokrowsk und Kurachowe im Gebiet Donezk. Pokrowsk gilt als wichtiger logistischer Knotenpunkt für die ukrainische Armee und verfügt über die einzige Kokskohle-Mine des Landes. Derzeit sind russische Einheiten nur noch fünf Kilometer von der Stadt entfernt.
Unterdessen meldet „Agentstwo“ auch eine Intensivierung der russischen Angriffe im Gebiet Kursk, einem anderen Frontabschnitt. Dort hatten ukrainische Truppen Anfang August eine Offensive begonnen. Russische Truppen eroberten hier zuletzt rund 85 Quadratkilometer zurück und näherten sich der Ortschaft Malaja Loknja.
Seit Beginn der Invasion im Februar 2022 hat Russland insgesamt 3183 Quadratkilometer ukrainisches Territorium eingenommen.
Hohe Verluste auf beiden Seiten
Beide Seiten verzeichneten im Jahr 2024 erhebliche Verluste an militärischer Ausrüstung. Laut „Agentstwo“ verlor Russland 5955 Einheiten, darunter 1053 Panzer und 35 Flugzeuge. Die Ukraine verlor 2459 Einheiten, darunter 290 Panzer und 25 Flugzeuge. Die Verluste an Soldaten bleiben ein sensibles Thema. Die ukrainische Regierung beziffert ihre getöteten Soldaten seit Kriegsbeginn auf 31.000, macht aber keine Angaben zu Verwundeten oder Vermissten.
Russische und unabhängige Medien gehen von hohen Verlusten auf beiden Seiten aus. So meldeten die russische BBC-Sektion und das Portal Mediazona Mitte November die Namen von 78.329 getöteten russischen Soldaten, basierend auf offenen Quellen.
Westliche Geheimdienste schätzen, dass die Verluste der ukrainischen Streitkräfte – einschließlich Verwundeten – bis zu 480.000 Soldaten betragen könnten.
Schweigen aus Moskau und Kiew
Offizielle Angaben zu Verlusten kommen nur selten. Moskau und Kiew äußern sich kaum zu den eigenen Verlusten im Krieg. Die Berichte unabhängiger Medien und westlicher Geheimdienste bieten daher oft die einzige Informationsquelle über das wahre Ausmaß der Verluste.
PAP/tvn24/jc