Deutsche Redaktion

EU-Sicherheitsforum in Warschau: „Europa ist endlich aufgewacht"

03.04.2025 00:30
Die Sicherheit Polens und der gesamten Europäischen Union gilt als absolute Priorität. Die Aufgabe der Politiker ist es, den Frieden zu sichern, doch müssten die Armeen bereit sein, ihn zu verteidigen. „Der Frieden wird sich nicht selbst verteidigen, sondern er erfordert Stärke, Mut, Finanzierung und Investitionen", sagte Polens Verteidigungsminister am Mittwoch auf einem EU-Spitzentreffen in Warschau.
Polnischer Vorsitz des Rates der EU. Der stellvertretende Ministerprsident und Leiter des Verteidigungsministeriums Władysław Kosiniak-Kamysz (P), die Unterstaatssekretrin fr Angelegenheiten der Europischen Union Magdalena Sobkowiak-Czarnecka (L) und der EU-Kommissar fr Verteidigung und Raumfahrt Andrius Kubilius (C) bei der Erffnung der hoch
Polnischer Vorsitz des Rates der EU. Der stellvertretende Ministerpräsident und Leiter des Verteidigungsministeriums Władysław Kosiniak-Kamysz (P), die Unterstaatssekretärin für Angelegenheiten der Europäischen Union Magdalena Sobkowiak-Czarnecka (L) und der EU-Kommissar für Verteidigung und Raumfahrt Andrius Kubilius (C) bei der Eröffnung der hochPAP/Paweł Supernak

Władysław Kosiniak-Kamysza hat sich am Mittwoch in Warschau mit dem für Verteidigung und Raumfahrt zuständigen EU-Kommissar, Andrius Kubilius, getroffen. Dazu gehörte auch ein informelles Treffen des EU-Rates für Auswärtige Angelegenheiten unter Beteiligung von Verteidigungsministern aus der gesamten EU. Im Mittelpunkt der Gespräche stand der neue EU-Verteidigungsplan, der in einem gemeinsamen Weißbuch für die europäische Verteidigungsbereitschaft 2030 vorgestellt wurde.

Europa ist endlich aufgewacht"

Der polnische Minister hob die Aufnahme von zwei Schlüsselprojekten in das Weißbuch als Durchbruch hervor: den „Schild Ost" und die baltische Verteidigungslinie. Zusammen mit der Verstärkung der finnischen Grenze zu Russland zielen diese Initiativen darauf ab, die Widerstandsfähigkeit der EU gegen die „aggressive Haltung des Kremls" zu stärken. Ein weiteres entscheidendes Element der sich abzeichnenden EU-Verteidigungsstrategie seien höhere Investitionen in Militärprogramme, so Kosiniak-Kamysz. Ihm zufolge habe die Europäische Kommission den Verteidigungshaushalt der EU auf 150 Milliarden Euro erhöht.

„Europa ist endlich aufgewacht“, sagte Kosiniak-Kamysz. „Es wird eine gemeinsame Waffenbeschaffung geben, und die Verteidigungsausgaben werden nicht mehr als Teil des Haushaltsdefizits eines Landes gezählt.“ Kubilius bestätigte die Bedeutung der Vorschläge des Weißbuchs und erklärte, dass „die Umsetzung jetzt entscheidend ist“. Er lobte Polens Engagement für die Stärkung seines nationalen militärischen Potenzials und schlug vor, dass andere EU-Verbündete dem Beispiel Polens folgen sollten.

Kubilius erklärte seinerseits, dass hybride Kriegsführung, Desinformation, „Angriffe auf Ostseekabel“ und Brandstiftungen in der gesamten EU zunehmen, ebenso wie „die Bewaffnung von Migranten an der Ostgrenze der EU - in Polen, aber auch in Litauen, Lettland und Finnland“. „Wenn wir nichts unternehmen, könnten auf diese hybriden Angriffe bald militärische folgen“, warnte er.

Weißbuch für die europäische Verteidigungsbereitschaft

Das gemeinsame Weißbuch für die europäische Verteidigungsbereitschaft 2030 beginnt mit einer klaren Einschätzung des strategischen Hintergrunds: „Europa ist einer ernsthaften und wachsenden Bedrohung ausgesetzt. Wir können den Frieden nur sichern, wenn wir bereit sind, diejenigen abzuschrecken, die uns Schaden zufügen wollen." Weiter heißt es in dem Dokument: „Wir verfügen über viele starke Grundlagen wie unser Potenzial, enorme Ressourcen freizusetzen, und unsere ungenutzte technologische und industrielle Macht. Aber wir gehen auch von einer Situation aus, in der unsere Verteidigungsbereitschaft durch jahrzehntelange Unterfinanzierung geschwächt wurde“.

IAR/TVN24/ps


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