Deutsche Redaktion

Gemeinderäte fordern Bewahrung der Tradition, das Kreuz auf dem Giewont zu beleuchten

28.04.2025 11:59
In der Tatra-Region wächst die Forderung, die jährliche Tradition des Beleuchtens des Kreuzes auf dem Giewont in der Todesstunde von Johannes Paul II. zu bewahren. Gemeinderäte appellieren, dass künftig Mitarbeiter des Tatra-Nationalparks (TPN) offiziell für diese Gedenkaktion verantwortlich sein sollten, da ehrenamtliche Helfer, die diese Tradition seit 20 Jahren pflegen, nun von der Durchführung ausgeschlossen wurden.
Mandaty za rozświetlenie krzyża na Giewoncie w rocznicę śmierci Jana Pawła II
Mandaty za rozświetlenie krzyża na Giewoncie w rocznicę śmierci Jana Pawła II Karol Darmoros

Die Diskussion wurde durch ein Vorfall am 2. April ausgelöst. An diesem Tag, um 21:37 Uhr – der Todesstunde des polnischen Papstes – erleuchteten zwei Personen das Kreuz auf dem Giewont und setzten damit die 20-jährige Tradition fort. Doch die TPN-Wärter verhängten Bußgelder von jeweils 500 Zloty, da sie auf die Vorschriften zum Naturschutz verwiesen.

„Ich verstehe die Vorschriften der Parkwächter, aber ich appelliere an den Direktor des TPN und die Mitarbeiter: Wenn Privatpersonen das Kreuz nicht beleuchten dürfen, dann sollen es eben die Parkmitarbeiter selbst tun“, sagte der Gemeinderat Robert Chowaniec während einer Sitzung des Tatra-Gemeinderats. Er betonte: „Eine Minute Licht einmal im Jahr wird der Natur nicht schaden.“

Chowaniec unterstrich, dass das Beleuchten des Kreuzes zu einem wichtigen Bestandteil der lokalen Identität geworden sei: „Jeder, der nicht an den Gedenkfeierlichkeiten teilnehmen kann, schaut zum Giewont und wartet auf dieses Licht. Es ist unser Erbe.“

Lokalpolitiker fordern offizielle Lösung

Ein weiterer Gemeinderat, Piotr Bąk, wies darauf hin, dass das Kreuz auf dem Giewont als nationales Denkmal im Register eingetragen ist: „Das einfachste wäre, wenn der TPN das Beleuchten des Kreuzes einmal jährlich für eine Minute organisiert, unter Einhaltung aller Formalitäten“, erklärte er.

Tatra-Landrat Andrzej Skupień kündigte an, dass der Kreis offizielle Schritte unternehmen werde, um eine Lösung zu finden. „Wir wollen sowohl die Natur als auch unsere Tradition respektieren. Das Beleuchten des Kreuzes sollte kein Grund für Konflikte sein“, sagte Skupień.

Welle der Kritik nach Bußgeldern

Der Vorfall hat eine Welle der Kritik gegen den Tatra-Nationalpark ausgelöst. Nach der Verhängung der Bußgelder für das Beleuchten des Kreuzes meldeten sich viele Nutzer in den sozialen Medien zu Wort. Der Direktor des TPN, Szymon Ziobrowski, verteidigte jedoch die Entscheidung und betonte, dass der Naturschutz weiterhin oberste Priorität habe. Er kündigte an, die nächtlichen Patrouillen im Park zu verstärken, und erklärte, keine Änderungen an der Verordnung vorzunehmen.

IAR/jc