Vor 50 Jahren, im Jahr 1975, wurde der „Brief der 59“ unterzeichnet – eine Protestaktion gegen vorgeschlagene Verfassungsänderungen, die unter anderem die führende Rolle der Kommunistischen Partei und die „ewige Freundschaft“ mit der Sowjetunion festschreiben sollten. Zu den Mitunterzeichnern gehörte auch der polnische Dichter und Essayist Zbigniew Herbert.
Die noch bis zum Herbst 2023 regierende PiS-Regierung war „zutiefst von der außerordentlichen Bedeutung seiner Arbeit überzeugt“, wie es das polnische Parlament 2018 formulierte, als es damals das Herbert-Jahr ausrief. Herbert wurde als Symbol für die nationale Größe Polens betrachtet – eine Rolle, die nicht zu ihm passt, so unser Redaktionskollege Arkadiusz Łuba.