Eine am wirtschaftlichen Gewinn orientierte Struktur des Kulturbetriebs war in Polen grundsätzlich keine Erscheinungsform des 20. Jahrhunderts, sondern findet sich in Ansätzen bereits in der Teilungszeit ausgeprägt. Neu war dagegen das Aufkommen von Massenmedien. Wie die Entdeckung der Fotografie einst die Malerei revolutionierte, veränderten nach dem Ersten Weltkrieg Film und Rundfunk die Literatur, ohne dass den davon betroffenen Autoren diese Umwälzung in ihrer ganzen Tragweite bewusst gewesen wäre. Einige versuchten, die neuen Medien einfach zu ignorieren oder als temporäre „Modeerscheinung“ abzutun. Andere passten sich den Umständen an, schrieben Drehbücher und wurden reich. Wie auch immer: Tatsache ist, dass das Kino der Druga Rzeczpospolita eine der bis heute produktivsten, ästhetisch mutigsten und künstlerisch einflussreichsten Ären der polnischen Filmgeschichte darstellt. Mehr darüber erzählt Wojciech Osiński.