SUPER EXPRESS: Wer hält all die Trumps auf?
Nach der verlorenen Europawahl hätten sich Stimmen erhoben, man sollte den Anführer der größten Oppositionspartei und zugleich der Europäischen Koalition, Grzegorz Schetyna mit jemand anderen ersetzen, schreibt in seinem politischen Kommentar in der Tageszeitung Super Express der Publizist Igor Zalewski. In den letzten Monaten habe Schetyna sein Image eines Politikers ohne Charisma und konkrete Zukunftsvision nur gestärkt. Das Problem sei aber, dass seine eventuellen Nachfolger nicht unbedingt eine Verbesserung der Lage mit sich bringen könnten. Selbstverständlich sei es nach der Wahlniederlage einfach, über die oppositionellen Politiker zu lachen. Auf der anderen Seite müsse man jedoch zugeben, dass die politischen Tendenzen ihnen die Aufgabe nicht leichter machen würden. Es sei halt kein gutes Wetter für liberale Gruppierungen, führt der Publizist fort.
Nach der zweiten Amtszeit von Barack Obama habe es keinen anderen Politiker gegeben, der im Stande wäre die Weltöffentlichkeit so stark wie der Amerikaner zu beeinflussen. Die Zeit von Emmanuel Macron sei im Grunde auch vorbei. Der Hoffnungsträger der europäischen Liberalen wurde politisch von innenpolitischen Problemen überfordert. Der Kanadier Jason Trudeau, der seinen Sohn auf die politische Spitze mitzunehmen versuchte und Socken mit lustigen Mustern trug, habe sich letztendlich als ein korrupter Poser offenbart, dem sich bei einer Pressekonferenz seine künstlichen Augenbrauen ablösten.
Liberale Politiker befänden sich derzeit in der Defensive und suchten verzweifelt nach jemandem, der all die Trumps, Orbans und Kaczyńskis aufhalten könnte. Eines sei bislang sicher – Grzegorz Schetyna – Anführer der größten polnischen Oppositionspartei werde es ganz sicher nicht sein, stellt der Publizist Igor Zalewski in Super Express fest.
Jakub Kukla