Deutsche Redaktion

"Wohnort – Ostdeutschland"

29.12.2023 09:51
Immer mehr Polen nutzen die günstigeren Immobilienpreise und Mieten, um ihren Wohnort nach Ostdeutschland zu verlegen und zur Arbeit nach Polen zu pendeln. Auch wenn ein solcher Schritt unwahrscheinlich erscheint, müsse sich die NATO auf einen möglichen Angriff Russlands vorbereiten, sagt der deutsche Kommandeur des multinationalen NATO-Korps mit Hauptquartier in Szczecin. Und: Dziennik Gazeta Prawna rät zu einem nüchternen Silvester. Die Einzelheiten in der Presseschau.
Władze Saksonii chcą przedłużenia kontroli granicznych na granicy z Polską, Czechami i Szwajcarią
Władze Saksonii chcą przedłużenia kontroli granicznych na granicy z Polską, Czechami i SzwajcariąMike Mareen / Shutterstock.com

SUPER EXPRESS: Wohnort – Ostdeutschland

Der Osten Deutschlands hat in den letzten Jahren viel Bevölkerung verloren, stellt die Tageszeitung Super Express fest. Die jungen Menschen seien auf der Suche nach besseren Perspektiven nach Westen gezogen, die Älteren würden aussterben. Übrig bleiben würden leerstehende Wohnungen, manchmal auch Häuser und ganze Höfe, die auf neue Mieter und Eigentümer warten. Es sei kein Geheimnis, dass Immobilien an der Grenze deutlich günstiger sind als in Polen, das Gleiche gelte auch für die Anmietung von Wohnungen. Viele Polen würden sich dies zunutze machen und nach Deutschland ziehen, aber dennoch Polen verbunden bleiben. Dies sei unter anderem in der Nähe von Stettin und Swinemünde sowie Słubice, Zgorzelec und Gubin der Fall, schreibt das Blatt.

Um die Ansiedlung von Polen in Deutschland zu fördern, lesen wir weiter, würden die örtlichen Behörden zahlreiche Angebote anbieten. In vielen Büros könne man die Angelegenheiten auch ohne Deutschkenntnisse erledigen, da diese oft mit Polen besetzt seien. Der Unterricht in den Schulen finde auf Polnisch statt. Man könne auch Kindergeld beziehen und Anspruch auf eine deutsche Rente haben. Neue Bewohner würden außerdem Zuschüsse zu Miete, Nebenkosten und Fahrkarten für den öffentlichen Nahverkehr erhalten. Polen, die sich für einen Umzug nach Deutschland entschieden hätten, könnten oft Sprachkurse in Anspruch nehmen. Auch attraktive Immobilienpreise, die oft niedriger als in Polen seien, können ein großer Anreiz sein, in Deutschland zu leben, fährt das Blatt fort.

Für Bewohner des deutschen Grenzgebiets sei auch die Entfernung zum Arbeitsplatz äußerst wichtig. Viele Polen, die im östlichen Teil Mecklenburg-Vorpommerns leben, würden in Szczecin arbeiten. Dies sei oft eine kürzere Entfernung als bei Menschen, die täglich aus kleineren Städten der Region zur Arbeit nach Stettin pendeln müssen. Ein Beispiel sei die kleine Stadt Löcknitz, die nur 20 Kilometer von Stettin entfernt liege.

Derzeit seien ein Fünftel der 3.000 Einwohner zählenden Stadt Polen. Einige von ihnen würden zur Arbeit nach Stettin pendeln, andere würden Arbeit vor Ort finden. Hier würden polnische Ärzte, Lehrer und Klempner arbeiten. Viele Menschen hätten auch eine Anstellung in deutschen Unternehmen gefunden, darunter in der Fabrik, die für die Produktion von Birkenstock-Flip-Flops und Sandalen in Pasewalk bekannt sei, berichtet die Tageszeitung Super Express.

DO RZECZY: Aufrüsten gegen Russland

Jürgen-Joachim von Sandrart ist Kommandeur des Nordost-Multinationalen Korps der NATO mit Hauptquartier in Stettin. In einem Zeitungsinterview spricht der General von einem möglichen Angriff Russlands. Seiner Meinung nach ist es zwar unwahrscheinlich, dass Putin sich für einen solchen Schritt entscheidet, aber man muss sich dennoch darauf vorbereiten, schreibt die Wochenzeitschrift Do Rzeczy. Die NATO verfüge über ausreichende Ressourcen, um die Sicherheit ihrer Nordflanke zu gewährleisten. Doch die NATO-Grenze zu Russland und Weißrussland sei 1.000 Kilometer lang, betont der General. Deshalb sei die Aufgabe enorm. Seiner Meinung nach sollten die Truppen des Bündnisses so schnell wie möglich modernisiert werden, da Russland spätestens nach dem Krieg in der Ukraine seine Armee wieder aufrüsten werde. Dies werde seiner Ansicht nach zwei bis zehn Jahre dauern.

Als Reaktion auf die russische Invasion in der Ukraine hatte der Westen eine Reihe von Wirtschaftssanktionen gegen Moskau verhängt. Im Dezember akzeptierte die Europäische Union das 12. Sanktionspaket. Entgegen der Meinung vieler Kriegskommentatoren haben die Sanktionen die russische Wirtschaft nicht zerstört, wirken sich jedoch negativ auf die Staatsfinanzen aus, so Do Rzeczy.

DZIENNIK/GAZETA PRAWNA: Nüchterne Silvesterparty

Sich um seine Gesundheit zu kümmern, gehört oft zu den Neujahrsvorsätzen. Schon an Silvester und Neujahr könne man mit der Umsetzung dieses Vorsatzes beginnen, z.B. indem man während der Silvesterparty auf Alkohol verzichtet, schlägt die Tageszeitung Dziennik/Gazeta Prawna vor. Was sind die Vorteile einer Silvesterparty ohne Alkohol?

Der Verzicht auf Alkohol könne der Gesundheit zugutekommen, da Alkohol insbesondere in großen Mengen schädlich für den Körper sein könne. Zweitens sei da die Sicherheit. Silvester sei oft mit Spaß und Feiern verbunden, könne aber leider auch zu Alkoholmissbrauch und damit zu einem erhöhten Risiko von Verkehrsunfällen, Schlägereien und anderen gefährliche Situationen führen. Ganz wichtig seien auch konkrete Geldersparnisse und kein Kater am Tag danach. Schließlich gebe es doch viele andere Möglichkeiten, den Rutsch ins neue Jahr zu feiern, ohne Alkohol zu trinken. Man könne eine Party mit alkoholfreien Getränken organisieren, Brettspiele spielen, eine Filmnacht veranstalten oder einfach Zeit mit den Nächsten verbringen, rät das Blatt Dziennik/Gazeta Prawna.

Autor: Jakub Kukla