DO RZECZY: Die Linken sind zufrieden
Die Regierung ist nicht auseinandergefallen, und es besteht auch keine Gefahr, dass sie auseinanderfällt, meint Włodzimierz Czarzasty von der Neuen Linken, etwa ein Jahr nach den Parlamentswahlen, die die damalige Opposition gewonnen hat. Der Vorsitzende der Linken erklärte mit Nachdruck, dass die Fragen des Wiederaufbaus oder des Zerfalls der Regierung seiner Meinung nach nicht zur Debatte stünden. Andererseits lerne man natürlich voneinander, und sie könnten viele Dinge verbessern, auch in Bezug auf die Kommunikation, zitiert die Wochenzeitschrift Do Rzeczy den Politiker.
Gleichzeitig räumt Czarzasty ein, dass dies die schwierigste Regierung in Polen seit der Wende sei, weil sie so vielfältig sei. Aus der Sicht eines der führenden Vertreter der Linken sei er jedoch mit diesem Jahr zufrieden.
Der Politiker argumentierte, dass die Regierung viele Erfolge zu verzeichnen habe. Besonders hob er die Lösungen hervor, die dank der Linken erfolgreich umgesetzt wurden. Er nannte unter anderem die Witwenrente, die Sicherstellung der Finanzierung von preisgünstigen Mietwohnungen, ein Gesetz zur Änderung der Definition von Vergewaltigung, monatliche 250 Euro zur Unterstützung von Menschen, die sich um Behinderte kümmern, und die gesetzliche Regelung der In-vitro-Befruchtung.
Was die Erfolge der Regierung insgesamt betrifft, sprach Czarzasty von den EU-Fonds, der Stabilität in der Europäischen Union und der Wiederherstellung der Position Polens innerhalb der Gemeinschaft.
RZECZPOSPOLITA: Die Suche nach dem richtigen Kandidaten ist beendet
Der einzige offizielle Kandidat für die Präsidentschaftswahlen im nächsten Jahr bleibt Slawomir Mentzen von der konservativen Konföderation. Nun berichtet die Rzeczpospolita, dass Jarosław Kaczyński nach monatelanger Suche endlich einen Kandidaten gefunden hat, der von der PiS aufgestellt werden soll. Laut der Tageszeitung wird dieser Kandidat auch von der Gruppierung des ehemaligen Justizministers Zbigniew Ziobro unterstützt. Wer wird also der Nachfolger von Andrzej Duda?
Inoffiziellen Erkenntnissen der Rzeczpospolita zufolge hat Karol Nawrocki, Chef des Instituts des Nationalen Gedenkens (IPN), derzeit die mit Abstand besten Chancen. Der Hauptvorteil dieser Kandidatur liege darin, dass Nawrocki sowohl für die Wählerschaft der Konföderation als auch für konservative Wähler, die eher einen überparteilichen Kandidaten suchen, akzeptabel sei. Außerdem hätten die jüngsten Angriffe der linksliberalen Tageszeitung Gazeta Wyborcza auf Nawrocki ihm zugute gekommen. Laut der Parteiführung zeigten diese Angriffe, dass er ein ernstzunehmender Kandidat sei, so die Rzeczpospolita.
Wie die Tageszeitung betont, wird die Partei Souveränes Polen den PiS-Kandidaten unterstützen, obwohl sie keinen Einfluss auf die Nominierung haben wird, außer um die mögliche Nominierung von Mateusz Morawiecki zu verhindern. Aus dem Lager der ehemaligen Vereinigten Rechten ist zu hören, dass die Entscheidung in erster Linie bei Kaczyński liegen wird, so die Rzeczpospolita.
DZIENNIK/GAZETA PRAWNA: Weiterer Anstieg der Preise
Der jüngste Bericht „Einzelhandelspreisindex“ von UCE Research und der WSB Merito Universität zeigt, dass die alltäglichen Einkäufe der Polen im September im Vergleich zum Vorjahr im Durchschnitt um 4,9 Prozent teurer wurden. Von den siebzehn untersuchten Produktkategorien verzeichneten dreizehn einen einstelligen Preisanstieg im Vergleich zum Vorjahr. Zwei Produktgruppen erlebten sogar zweistellige Preissteigerungen.
Was ist in erster Linie teurer geworden? Gemüse führt die Rangliste mit einem Anstieg von fast 11 Prozent im Vergleich zum Vorjahr an. Ein Preisanstieg nach dem Ende der Sommersaison sei ganz natürlich, so Dr. Anna Semmerling von der WSB Merito Universität. Im Juli und August könne man in den Geschäften einheimisches Gemüse kaufen, das deutlich billiger sei als importiertes.
An zweiter Stelle stehen Obst mit einem durchschnittlichen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr, gefolgt von Erfrischungsgetränken, Desserts und Süßigkeiten, Fisch und Haushaltschemikalien.
Experten zufolge haben sich die jüngsten extremen Wetterbedingungen auf den Anstieg der Preise in den Geschäften ausgewirkt. Sie erinnern daran, dass etwa 25.000 Hektar Anbaufläche zerstört wurden. Ein weiterer Faktor, der den Preisanstieg beeinflusse, seien die steigenden Löhne.
Nach Ansicht von Experten wird der Aufwärtstrend bis Ende 2024 anhalten. „Viele Kategorien werden im Aufwärtstrend bleiben, da die Preise in einzelnen Kategorien im gleichen Zeitraum des letzten Jahres gesenkt wurden“, prognostiziert Dr. Rafał Koczkodaj von WSB Merito.
Autor: Jakub Kukla