Deutsche Redaktion

"Putin hat es nicht eilig"

05.12.2024 13:48
Die Berater des gewählten US-Präsidenten Trump wollen den Krieg in der Ukraine schnell beenden. Doch ist Putin überhaupt an Verhandlungen interessiert? Premierminister Tusk bemängelt langsame Abrechnung mit der Regierung PiS. Und: Polnische Fußballerinnen qualifizieren sich erstmals für Fußball-EM. 
Atak rosyjskiego drona na cywilny budynek mieszkalny w Tarnopolu spowodował masywny pożar i zniszczenia. Ewakuowano 100 mieszkańców.
Atak rosyjskiego drona na cywilny budynek mieszkalny w Tarnopolu spowodował masywny pożar i zniszczenia. Ewakuowano 100 mieszkańców. Fot.: 📷State Emergency / Źródło: x.com / Euromaidan Press @EuromaidanPress · 2 g. W odpowiedzi do @EuromaidanPress Russian drone strike on a residential building in Ternopil caused massive fire and extensive damage. 100 residents evacuated. Ukrainian Air Force reports intercepting 52 of 110 Russian drones across multiple oblasts.

RZECZPOSPOLITA: Putin hat es nicht eilig

Aus dem Kreis der Berater des künftigen US-Präsidenten Donald Trump sind drei mögliche Vorschläge zur Beendigung des Krieges in der Ukraine bekannt geworden, lesen wir in der Rzeczpospolita. Donald Trump, so das Blatt, habe noch keinen konkreten Vorschlag zur Lösung des Konflikts gemacht, aber seine Mitarbeiter und Berater würden mehrere Möglichkeiten diskutieren. Die öffentlich und privat geäußerten Vorschläge hätten einige Gemeinsamkeiten.

Zum einen, so die Zeitung, solle versucht werden, Moskau und Kiew zu Verhandlungen zu zwingen, indem der Ukraine die Militärhilfe verweigert werde, wenn sie keine Gespräche aufnehme. Eine andere Option bestehe darin, die militärische Unterstützung zu erhöhen, wenn wiederum Russland den Dialog verweigere.

Während des Wahlkampfs habe Trump wiederholt erklärt, dass er den Krieg in der Ukraine innerhalb von 24 Stunden nach seinem Amtsantritt beenden werde. Das Amt werde er am 20. Januar übernehmen. Analytiker und ehemalige nationale Sicherheitsbeamte würden jedoch ernsthaft bezweifeln, dass dieses Versprechen angesichts der Komplexität des Konflikts realisierbar ist, stellt das Blatt fest.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Zelenski, der mit einem Mangel an Militärpersonal und Gebietsverlusten zu kämpfen habe, habe signalisiert, dass er für Verhandlungen offen sein könnte. Dennoch halte er an der Nato-Mitgliedschaft fest, obwohl er diese Woche zugegeben habe, dass die Ukraine diplomatische Wege suchen sollte, um einige ihrer besetzten Gebiete zurückzugewinnen.

Wladimir Putin hingegen scheine an Verhandlungen nicht interessiert zu sein. Nach Ansicht von Eugene Rumer, einem ehemaligen US-Geheimdienstanalysten und Mitglied des Carnegie Endowment for International Peace, könnte Russland den Krieg in der Hoffnung auf weitere Gebietsgewinne fortsetzen. Putin habe es nicht eilig, so die Rzeczpospolita.

DZIENNIK/GAZETA PRAWNA: Abrechnungen gehen nur stockend voran

Die Abrechnung mit der PiS-Regierung schreite langsamer voran, weil nicht jeder in der Koalition verstanden habe, dass es ohne eine Abrechnung keine Erneuerung der polnischen Republik geben werde, schrieb Premierminister Donald Tusk auf X.

Wie das Wirtschaftsblatt Dziennik/Gazeta Prawna erinnert, sei das Versprechen, die PiS-Regierungen für angebliche Unregelmäßigkeiten zwischen 2015 und 2023 zur Rechenschaft zu ziehen, eine der Bestimmungen der Koalitionsvereinbarung gewesen, die vor einem Jahr von der Bürgerplattform, Polen 2050, der Bauernpartei PSL und den Linken geschlossen wurde.

Premierminister Donald Tusk mache nun die Koalitionspartner dafür verantwortlich, dass die Abrechnung zu langsam voranschreitet. Der Regierungschef habe angedeutet, dass diejenigen, die das Handeln verzögern, ihre Posten verlieren könnten. Die kritische Bemerkung von Tusk sei wahrscheinlich eine Bemerkung gegen den Dritten Weg. Am Mittwoch habe Ryszard Petru von der Partei Polen 2050 angekündigt, dass sein Klub gegen die Aufhebung der Immunität von Jaroslaw Kaczynski stimmen werde, der während der monatlichen Gedenkfeier an die Flugzeugkatastrophe in Smolensk einen Kranz zerstört hatte. Der Politiker erklärte, dies sei ein „Zerren an Kaczyński wegen sehr kleiner Angelegenheiten“. Der Vorsitzende der Partei Polen 2050 und Sejmmarschall habe sich ebenfalls zu diesem Thema geäußert. Szymon Hołownia deutete „ernsthafte Zweifel“ an der Aufhebung der Immunität des Vorsitzenden von Recht und Gerechtigkeit an, so Dziennik/Gazeta Prawna.

SUPER EXPRESS: Polinnen qualifizieren sich für die Fußball-EM

Die polnischen Fußballerinnen haben einen historischen ersten Aufstieg in die Europameisterschaft geschafft. Die Rot-Weißen haben Österreich in Wien mit 1:0 besiegt und fahren damit zum Turnier in die Schweiz, berichtet Super Express. Der Nationaltrainer der Männermannschaft Michal Probierz, lesen wir, habe anlässlich des 105. Jahrestages der Gründung des Polnischen Fußballverbandes lobende Worte für die Frauenmannschaft gefunden. Möge dies der nächste Schritt in unserer Entwicklung sein, sagte er.

Die Rot-Weißen, so Super Express weiter, hätten etwas erreicht, woran viele nicht geglaubt haben. Zum ersten Mal in ihrer Geschichte habe es die Frauenmannschaft geschafft, sich für ein großes internationales Turnier zu qualifizieren. Den Aufstieg in das Turnier im nächsten Jahr hätten sie sich nach zwei 1:0-Siegen gegen Österreich in der Qualifikationsrunde gesichert. Das Spiel habe im Rahmen der Gala zum 105. Jahrestag der Gründung des polnischen Fußballverbands stattgefunden.

Noch vor dem Ende des Treffens habe Michał Probierz über den Frauenfußball in Polen gesprochen. In einem Interview gab er zu, dass er der Mannschaft die Daumen drücke und glaube, dass der Aufstieg ein weiterer Schritt für die Entwicklung des Frauenfußballs in Polen sein wird. Es wäre nicht schlecht, wenn sich die Fußballer ein Beispiel an den Frauen nehmen würden. Denn die Nationalelf der Männer stecke derzeit in einer tiefen Krise, lesen wir in Super Express.

Autor: Jakub Kukla 

 

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