WIRTUALNA POLSKA: Europa muss endlich handeln
Ob mit oder ohne US-Beteiligung, Europa sollte einen NATO-Gipfel auf einer Notfallbasis einberufen, appelliert General Waldemar Skrzypczak. Die Ressourcen Kiews werden innerhalb von 2-3 Monaten, spätestens im Juni, erschöpft sein, fügt der Militär hinzu. Dies stelle ein sehr ernstes Problem für die Ukraine dar, denn Putin, der sich dank Trump einen Vorteil verschaffe, werde den Krieg nicht aufgeben. Er werde sich nicht auf Gespräche einlassen, weil er wisse, dass er dank Trumps Entscheidungen die ukrainische Armee besiegen könne. Genau darauf setze er, so die Analyse.
Der ehemalige Kommandeur der Bodentruppen analysiert die beunruhigenden Schritte des US-Präsidenten. Seiner Meinung nach sei Donald Trump davon überzeugt, ein Friedensstifter zu sein und die Welt zu retten, und wolle Wolodymyr Selenskyj um jeden Preis loswerden. Wenn die Ukraine keine Militärhilfe mehr erhalte, werde der Kampfeswille nachlassen und Selenskyj zum Rücktritt gezwungen sein. Dies wiederum werde Wahlen ermöglichen, die vom Moskauer Gouverneur gewonnen werden und so den Krieg zu Putins Bedingungen beenden könnten.
Dem Experten zufolge sei Trump derzeit nur eine Kopie dessen, was ihm von seinen Beratern aufgetragen werde. Diese wiederum seien nicht bereit, die volle Verantwortung für die Leitung der US-Strategie oder -Politik zu übernehmen. Aus diesem Chaos sei bisher keine Strategie zu erkennen, kommentiert Skrzypczak. Europa sollte unverzüglich einen NATO-Gipfel einberufen, um zu entscheiden, wie es mit dem Bündnis und der Hilfe für die Ukraine weitergehen solle, so der Experte. Nach Ansicht des Generals könne nicht bis zum für Juni geplanten Treffen gewartet werden.
DZIENNIK/GAZETA PRAWNA: Polen unter Druck?
Das Weiße Haus hat bekannt gegeben, dass es die gesamte Militärhilfe für die Ukraine ausgesetzt hat – einschließlich der auf dem Weg in das Land befindlichen und in Polen gelagerten Waffen. Laut dem Sicherheitsexperten Commander Artur Bilski, Chef der Denkfabrik Nobilis Media Safety and Defense, sei das Hauptziel von Präsident Donald Trump, den Krieg in der Ukraine zu beenden.
Präsident Trump wolle ein Friedensabkommen mit Moskau und werde alle möglichen Mittel einsetzen, um dies zu erreichen. Die Verweigerung der Militärhilfe stelle eine große Bedrohung für die Ukraine dar, da Europa nicht über die Mittel oder die Kraft verfüge, den Frieden zu erzwingen, so Bilski. Der Experte betonte, dass Polen vor einer schwierigen Entscheidung stehe, da es einerseits gute Bündnisbeziehungen zu den USA aufrechterhalten und andererseits eine europäische Politik der Unterstützung der Ukraine verfolgen wolle.
Wenn Europa versuchen würde, sich den Entscheidungen der USA zu widersetzen, könnte der nächste Schritt darin bestehen, Druck auf Polen auszuüben und vielleicht zunächst den Raketenschutz des Flughafens Rzeszów, der für Waffenlieferungen an die Ukraine zuständig sei, aufzuheben, so Bilski. Er fügte hinzu, dass Trump auch mit einem schrittweisen Abzug der US-Truppen aus Deutschland und Mitteleuropa drohen könnte. Nach Einschätzung des Experten sei es ohne US-Hilfe nicht möglich, die militärischen und politischen Ziele der Ukraine zu erreichen, heißt es in Dziennik/Gazeta Prawna.
BUSINESS INSIDER POLSKA: Umdenken in Berlin
CDU/CSU und SPD, die über eine neue Regierung in Deutschland verhandeln, haben sich unerwartet schnell auf die Notwendigkeit geeinigt, die Finanzregeln zu lockern, einschließlich der Beschränkungen durch die sogenannte Schuldenbremse, um die Modernisierung der Bundeswehr und den Wiederaufbau der Infrastruktur zu finanzieren. Diese Entscheidung, die eine Verfassungsänderung erfordert, wird den Weg für riesige Investitionen freimachen, deren Ausmaß bis vor kurzem schwer vorstellbar schien, so Business Insider Polska.
„Wir rüsten auf“ – diese Worte von Markus Söder, dem Vorsitzenden der CSU, fassen die Bedeutung der geplanten Änderungen perfekt zusammen. Die Investitionen in die Bundeswehr werden aus den Zwängen der Schuldenbremse herausgenommen. Die Zeitung stellt fest, dass Friedrich Merz zwar formell noch nicht Kanzler ist, aber das Verhalten der Parteien, die eine Koalition anstreben, zeigt, dass sie de facto bereits an der Macht sind.
Auslöser für eine rasche Einigung ist Donald Trumps destruktive Politik gegenüber der NATO und seine unklare Haltung zur Ukraine. Die Schritte der US-Regierung haben dazu geführt, dass Berlin nicht mehr auf den bisherigen Schutzschirm der USA zählen kann, stellt das Blatt fest.
Autor: Jakub Kukla