Nach dem neulichen Literatur-Nobelpreis für Olga Tokarczuk nehmen wir in unserer Sendereihe "Aus dem Archiv der Deutschen Redaktion" seit einiger Zeit Klassiker der polnischen Literatur ins Visier. Bisher sind wir im Rahmen der Archivsendungen in die Welten der Nobelpreisträger Władysław Reymont und Henryk Sienkiewicz eingetaucht. Unsere heutige Protagonistin hat den Nobelpreis zwar nie erhalten, ist für die Auszeichnung aber für ihr episches Werk "Noce i dnie"/"Nächte und Tage" vier Mal für die Auszeichnung nominiert worden.
Maria Dąbrowska, denn vor ihr ist die Rede, stammte aus dem verarmten polnischen Landadel und war mit dem politischen Aktivisten Marian Dąbrowski verheiratet. Zugleich literarisch wie politisch interessiert, setzte sie sich für Menschen ein, die von den Zeitumständen und der Armut auf dem Lande in negativer Weise betroffen waren. Im Roman Nächte und Tage, der von vielen Kritikern als bester Roman der Zwischenkriegszeit geprisen wurde, schildert Maria Dąbrowska das Absinken des Landadels ins Bürgertum und stellt die Geschichte einiger Generationen einer Adelsfamilie vor dem Hintergrund wichtiger historischer Ereignisse vor. Mehr Einzelheiten zum Buch in einer Sendung von Halina Korszyńska aus dem Jahr 1964.
Auf Deutsch ist das Buch "Nächte und Tage" von Maria Dąbrowska 1956 in der Übersetzung von Leo Lasinski im Stahlberg Verlag erschienen. Der Titel ist nicht als ebook veröffentlicht worden, laut unseren Recherchen sind aber einige gebrauchte Exemplare aber weiterhin auf dem Markt erhältlich.