Deutsche Redaktion

Nord Stream-Explosionen könnten andere Kabel in der Ostsee beschädigt haben

30.09.2022 13:20
Der schwedische Energieversorger Svenska Kraftnat will prüfen, ob die durch vier Explosionen verursachten Lecks an der Nord Stream 1 und 2, das schwedisch-polnische Energiekabel SwePol Link beschädigt haben. 
Der Gasnetzbetreiber, die Nord Stream AG, hat Berichten zufolge besttigt, dass beide Gasleitungen an demselben Tag beispiellose Schden aufgewiesen htten.
Der Gasnetzbetreiber, die Nord Stream AG, hat Berichten zufolge bestätigt, dass beide Gasleitungen an demselben Tag "beispiellose Schäden" aufgewiesen hätten.Associated Press/East News

Polen will gemeinsam mit Schweden den Zustand der SwePol-Verbindung prüfen, berichtete die polnische Nachrichtenagentur PAP. Das Unterwasserkabel verbindet und ermöglicht den Energieaustausch zwischen beiden Ländern. Eine der für das Austreten von Gas verantwortlichen Explosionen an der Nord Stream 2 habe sich 500 Meter von der polnisch-schwedischen Stromleitung ereignet. Der Schnittpunkt des Kabels mit der russisch-deutschen Nord Stream-Pipeline befinde sich auf dem schwedischen Teil der Verbindung. Es bleibe unbekannt, ob die sich in einer planmäßigen Wartungspause befindliche Leitung beschädigt wurde, berichtete PAP.

Bei der Verbindung habe es schon in der Vergangenheit zahlreiche technische Probleme gegeben, so die Nachrichtenagentur. Medien zufolge sei oft darüber spekuliert worden, ob dies mit den Aktivitäten der russischen Flotte in der Ostsee zusammenhänge.

Am 26. September kam es infolge von vier Explosionen zu einem Gasaustritt aus zwei Gasleitungen von Russland nach Deutschland. Die NATO vermute Sabotage. In Dänemark, Deutschland und Schweden laufen die Ermittlungen zu dem Vorfall.

Nach Ansicht von Professor Tomas Karberger von der Chalmers University of Technology in Göteborg sei es unwahrscheinlich, dass zufällige Ereignisse die Schäden an beiden Pipelines verursacht hätten, berichtete die polnische Nachrichtenagentur PAP.

"Theoretisch könnten es Schiffsanker sein, aber die Schäden traten fast gleichzeitig an verschiedenen Stellen auf", so Prof. Karberger in einem Interview mit der schwedischen Nachrichtenagentur TT.


PAP/ps