Deutsche Redaktion

Smoleńsk: Kommission spricht von Attentat

18.04.2023 11:18
Die Flugzeugkatastrophe in der Nähe der russischen Stadt Smoleńsk war ein geplantes Attentat auf Staatspräsident Lech Kaczyński. Zu diesem Schluss kam nun eine Regierungskommission, die den Vorfall untersucht. 
Antoni Macierewicz
Antoni MacierewiczPolskie Radio

Bei dem Flugzeugabsturz kamen 96 Menschen ums Leben, darunter das Präsidentenpaar, Lech und Maria Kaczyński. „Es war ein geplantes Attentat“, erklärte der Leiter der Kommission, Antoni Macierewicz, am Montag gegenüber der Presseagentur PAP.

Am 10. April 2010 kamen beim Absturz der Tu-154M in der Nähe von Smoleńsk 96 Menschen ums Leben. Die Delegation war auf dem Weg ins nahe gelegene Katyń, um an Veranstaltungen zum 70. Jahrestag des Massakers von Katyń im Jahr 1940 teilzunehmen. Damals wurden fast 22.000 polnische Kriegsgefangene, hauptsächlich Offiziere, Polizisten und Verwaltungsangestellte, von den Sowjets ermordet.

Eine von Russland geleitete Kommission, die den Vorfall untersuchte, führte die Ursachen auf einen Pilotenfehler zurück. Die Ergebnisse wurden anschließend von einer polnischen Kommission bestätigt, die unter der vorherigen Regierung der Bürgerplattform (PO) geleitet worden war.

Nach Ansicht der derzeit regierenden Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) wurde der Absturz von den Russen inszeniert, um Lech Kaczyński zu beseitigen. Macierewicz sagte, seine Kommission habe Beweise dafür, dass bei dem Absturz von Smoleńsk Sprengstoff im Spiel war.


PAP/jc