Sollten NATO-Nuklearwaffen in Polen stationiert werden, würde Russland diese zu einem prioritären Ziel erklären, sagte der russische Vize-Außenminister Sergei Riabkow laut Berichten von Reuters und lokalen Medien am Donnerstag.
"Diese Aktion würde Polen nicht sicherer machen, stattdessen würden solche nuklearen Standorte zu Hauptzielen in unseren Militärplänen", erklärte Riabkow laut der russischen Nachrichtenagentur TASS.
"NATO's gemeinsame Nuklearmissionen sind rein destabilisierend", urteilte er. Riabkow merkte an, dass Moskau sorgfältig verfolge, wie polnische Regierungsbehörden die Frage im nationalen Gespräch behandeln.
In einem Interview mit der Zeitung "Fakt", das am Montag veröffentlicht wurde, hatte Staatspräsident Andrzej Duda gesagt, Polen sei bereit, im Rahmen des NATO-Nuclear-Sharing Nuklearwaffen zu beherbergen, falls die Alliierten dies entscheiden, um die Sicherheit der NATO-Ostflanke zu stärken. "Als NATO-Verbündeter erfüllen wir unsere Verpflichtungen, was die Umsetzung gemeinsamer Politik angeht", betonte Duda.
Der stellvertretende Premierminister und Verteidigungsminister Władysław Kosiniak-Kamysz wies am Donnerstag darauf hin, dass jede Erweiterung des Nuclear-Sharing-Programms auf die östliche NATO-Flanke eine gemeinsame Entscheidung sein muss, bei der Zurückhaltung geboten sei. "Die Angelegenheit benötigt viel Umsicht, Geheimhaltung und entschlossenes, alliiertes Handeln. Ich setze mich für mehr Sicherheit Polens ein, doch öffentliche Diskussionen darüber sind wenig hilfreich", ergänzte er. Auch Premierminister Tusk hatte sich in einer ersten Reaktion von öffentlichen Spekulationen des Staatspräsidenten distanziert und die Hoffnung ausgedrückt, dass Duda die Beweggründe für seinen Vorstoß bei einem Treffen der beiden Politiker erläutern wird.
IAR/adn