DZIENNIK/GAZETA PRAWNA: Emotionaler Horror mit Happy End
Der Erfolg wurde im Schmerz geboren. Mit diesem Satz fasst die Tageszeitung Dziennik/Gazeta Prawna den Einzug der polnischen Fußballnationalmannschaft in die EM 2024 zusammen. Zuerst, erinnert das Blatt, habe die polnische Mannschaft die Qualifikationsrunde auf furchtbare Weise verpatzt, und dann hätten die Fußballer und die Fans in den Play-offs unter großer Nervosität gelitten. Die polnische Nationalmannschaft habe in den 120 Minuten des Spiels in Cardiff keinen einzigen Torschuss unternommen. Allerdings hätten die Spieler die Strafstöße perfekt ausgeführt. Letztendlich hätten sie das Spiel nach einer Runde von Elfmetern mit 5:4 gewonnen und sich damit die Chance gesichert, an der Europameisterschaft in Deutschland teilzunehmen.
Zuvor, im Halbfinale der Play-offs zur EM 2024, habe Polen Estland deutlich 5:1 besiegt. Auch die Waliser seien nach einem klaren Sieg gegen Finnland (4:1) problemlos ins Finale eingezogen. Im Kampf um alles sei es beiden Mannschaften vor allem darum gegangen, den Zugang zum eigenen Tor abzusichern.
Sowohl die Gastgeber als auch die polnische Nationalmannschaft hätten ihre Chance darin gesehen, nach einem Fehler oder bei einer Standardsituation ein Tor zu erzielen. Allerdings seien keine Tore gefallen und es sei ein Elfmeterschießen nötig gewesen, um das Spiel zu entscheiden. Die Spieler von Michał Probierz hätten alle fünf Versuche fehlerfrei durchgeführt. Das walisische Team habe in den ersten vier Versuchen Erfolg gehabt, doch in der entscheidenden Serie sei der Schuss von Daniel James von Wojciech Szczęsny pariert worden.
Nach dem Spiel äußerte sich der ehemalige Präsident des polnischen Fußballverbandes zum Erfolg der Polen. Das Spiel sei nach Zbigniew Boniek sehr emotional gewesen, es glich zum Teil einem Horror. Der Sieg sei aber, seiner Ansicht nach, verdient gewesen, schreibt das Blatt Dziennik/Gazeta Prawna.
RZECZPOSPOLITA: Sport und Politik nicht vermischen
Während des Spiels in Cardiff sind den Polen keine Schüsse auf das gegnerische Tor gelungen. Beide Mannschaften haben auf sorgfältiges Defensivspiel gesetzt und lagen 120 Minuten im Clinch, bis die Frage des Weiterkommens zur EM 2024 durch Elfmeter entschieden wurde. In einem Interview für die Rzeczpospolita äußerte sich der Sportminister zu dem Spiel. Geht es nach Sławomir Nitras, sei der Torwart, Wojciech Szczęsny bereits Weltmeister, aber es ließen sich auch anderer Spieler hervorheben. Jakub Piotrowski habe, solange er Kraft hatte, ein großartige Partie gespielt. Auch die Mittelspieler sollten hervorgehoben werden, weil sie sich mit den großgewachsenen Walisern unglaubliche Schlachten geliefert und zum Erfolg beigetragen hätten. Was ihn am meisten beeindruckt habe, sei, dass die Polen in Punkto Kondition besser waren und dass die Waliser in der zweiten Hälfte der Verlängerung keine Gefahr mehr darstellten.
Der Minister für Sport und Touristik, Sławomir Nitras, gab außerdem bekannt, dass die Spieler keinen zusätzlichen Bonus für den Gewinn der Play-offs erhalten würden. Er glaube nicht, dass sie es selbst erwarten würden. Außerdem gebe es den Polnischen Fußballverband PZPN, der den Spielern ganz sicher Prämien auszahlen werde. Lassen wir uns die Atmosphäre nicht verderben, indem Sport und Politik vermischt werden, appellierte der Politiker abschließend.
SUPER EXPRESS: Parteiinteressen über Alles
In Polen gibt es einen Präsidenten der der PiS-Partei entstammt und eine Regierung unter Führung des PO-Chefs. Die Tageszeitung Super Express wollte wissen, wie die Polen die Beziehung zwischen Andrzej Duda und Donald Tusk bewerten. Eine vom Pollster Research Institute für „Super Express“ durchgeführte Umfrage zeigt, dass die meisten (52 %) sie als schlecht bezeichnen.
Seit sich herausstellte, dass eine neue Koalition die Macht in Polen übernehmen und dass Donald Tusk der Premierminister der von ihr gebildeten Regierung sein würde, fragten sich alle, ob die Zusammenarbeit zwischen dem Regierungschef und dem Präsidenten klappen könne. Seit dem 13. Dezember, als Donald Tusk offiziell Regierungschef wurde, kommt es immer wieder zu Spannungen in den Beziehungen zum Präsidentenpalast. Diese Konflikte werden oft nach Außen ausgetragen und von der Öffentlichkeit wahrgenommen.
Der Präsident und der Premierminister seien sich für einen Moment durch ihren gemeinsamen Besuch bei Joe Biden einig gewesen, aber es sei ein Zwischenfall gewesen, erklärt Politikwissenschaftler Prof. Kazimierz Kik. Ansonsten hätten aber diejenigen Recht, die denken, dass diese Beziehungen schlecht sind, sagt der Experte. Präsident Duda und Premierminister Tusk seien in allem gespalten: Ansichten, Interessen und Pläne. Polen sollte sie vereinen, aber in unserem Land sei alles parteiisch, erklärt der Politikwissenschaftler.
Autor: Jakub Kukla