Deutsche Redaktion

Sikorski reagiert auf Putins Ultimatum an die Ukraine

16.06.2024 09:00
„Wenn Wladimir Putin den Frieden von der Zusage der Ukraine abhängig macht, nicht der NATO beizutreten, dann hat die Ukraine sicherlich das Recht zu verlangen, dass Russland kein Militärbündnis mit China eingeht", so der Chef des Außenministeriums Radoslaw Sikorski. Am Freitag erklärte der russische Präsident, Moskau werde den Krieg in der Ukraine beenden, wenn Kiew auf seine Ansprüche auf einen NATO-Beitritt verzichte und Moskau die Gesamtheit von vier von Moskau beanspruchten Provinzen übergebe.
Radosław Sikorski
Radosław SikorskiFoto: Sebastian Indra/MSZ

Wie der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj dazu erklärte, sei das Friedensangebot von Wladimir Putin ein Ultimatum, dem man nicht trauen könne. Präsident Andrzej Duda sagte am Samstag mit Blick auf die Forderungen des russischen Diktators an die Ukraine und das Konzept zur Beendigung des Krieges, es handle sich um „erstaunliche Forderungen" und „himmelhohe territoriale Ansprüche ". Putin habe damit der gesamten internationalen Gemeinschaft „die Quintessenz des brutalen russischen Imperialismus" gezeigt. Polens Außenminister Radosław Sikorski schrieb seinerseits auf X, wenn Wladimir Putin den Frieden von der Zusage der Ukraine abhängig mache, nicht der NATO beizutreten, dann habe die Ukraine sicherlich das Recht zu verlangen, dass Russland kein Militärbündnis mit China eingehe.

Putin stellt Bedingungen für Waffenstillstand

Wladimir Putin hat am Freitag bei einem Treffen mit der Führung des Außenministeriums in Moskau erneut den Westen für den Krieg gegen die Ukraine verantwortlich gemacht. Er betonte, russische Truppen hätten im Jahr 2022 vor Kiew gestanden, aber „es gab keine Entscheidung, die Stadt zu stürmen". Auf diese Weise wollten die Russen angeblich „die Ukraine zum Verhandeln bringen".
Wie Putin weiter erklärte, sei Russland bereit, Verhandlungen aufzunehmen, sobald die ukrainischen Truppen vollständig aus der so genannten Volksrepublik Donezk und der Volksrepublik Luhansk sowie aus den Regionen Cherson und Saporischschja abgezogen seien. Dies sind die Regionen der Ukraine, deren Annexion Russland nach einem Großangriff auf das Land angekündigt hatte. Moskau werde sich zurückhalten und zu Gesprächen bereit sein, wenn Kiew mit dem Truppenabzug beginne und sich verpflichte, nicht der NATO beizutreten.

Als notwendige Bedingung nannte der Diktator den „neutralen, Block-freien, nicht atomaren Status" der Ukraine. Zu seinen Bedingungen zählte Putin auch die Aufhebung aller westlichen Sanktionen gegen Russland und die Anerkennung des Status der Krim und anderer annektierter Teile der Ukraine als russisches Territorium in internationalen Abkommen. Putin bezichtigte den Westen seines „Egoismus", der zu der derzeitigen „extrem gefährlichen Situation" geführt habe. Ihm zufolge sei das „westliche Modell" der globalen Sicherheit zusammengebrochen, wofür er die USA verantwortlich machte. Er forderte die Gründung eines „neuen Sicherheitssystems" in Eurasien, dem auch die NATO-Länder angehören könnten.
Er drohte damit, dass der „Diebstahl" von russischen Vermögen im Westen nicht unwidersprochen bleiben werde. Einen Tag zuvor hatten sich die Staats- und Regierungschefs der G7-Staaten darauf geeinigt, der Ukraine 50 Mrd. USD für die Verwendung von Gewinnen aus in der EU und den G7-Staaten eingefrorenen russischen Guthaben zu zahlen.

PAP/RMF24/ps

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