Deutsche Redaktion

Belarus: KGB rekrutiert politische Gefangene

29.09.2024 13:30
Der belarussische Geheimdienst KGB sucht nach Agenten. Er rekrutiert mit Gewalt im Rahmen der Amnestie entlassene politische Gefangene, berichten Menschenrechtsorganisationen.
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KGB-Sitz in Minsk.jpgФота: Shutterstock / acidmit

Berichten zufolge wurden seit Anfang Juli fast 120 politische Gefangene begnadigt und aus Gefängnissen und Strafkolonien entlassen. Jetzt sollen sie von Geheimdienstmitarbeitern gezwungen werden, eine Vereinbarung zu unterzeichnen. Darin müssen sie sich verpflichten, mit dem Regime von Alexander Lukaschenko zusammenzuarbeiten und sich an dessen Propagandaaktionen zu beteiligen.

Der KGB drohe ihnen mit erneuter Verhaftung und Vergeltungsmaßnahmen gegen ihre Familien. Die ehemaligen Häftlinge dürfen das Land nicht mehr verlassen. Ferner versuche der KGB, entlassene Häftlinge in gemeinnützige Stiftungen zur Unterstützung der Familien von Unterdrückten und in demokratische Oppositionsstrukturen einzuschleusen. So wolle er Informationen erlangen und die Aktivitäten von politischen Gegnern stören.
Die Kriminalabteilung des belarussischen Innenministeriums soll auf den Telefonen der Agenten das spezielle Programm „Kajman“ installieren. Damit sammele es Informationen über Telefonate, Korrespondenz und Standorte und leite sie an die Geheimdienste weiter. Nach dem Plan des KGB sollen die Agenten als Provokateure agieren und Oppositionsorganisationen um finanzielle Unterstützung oder um die Evakuierung aus dem Land bitten.

In belarussischen Gefängnissen sitzen fast 1.400 politische Gefangene. Am Freitag hat Diktator Alexander Lukaschenko die Begnadigung und Freilassung weiterer Opfer politischer Unterdrückung angekündigt.

IAR/ps

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