Deutsche Redaktion

Polen setzt auf neue Chancen in NATO unter Trump – Verteidigungsausgaben als Vorteil

06.11.2024 10:04
Polen sieht seine hohen Verteidigungsausgaben als möglichen Vorteil in den Beziehungen zu Donald Trump, der kurz vor einem Wahlsieg in den USA steht. „Unsere Verteidigungsausgaben von über vier Prozent des Bruttoinlandsprodukts sind eine Trumpfkarte im Verhältnis zu Trump“, erklärte der stellvertretende Außenminister Andrzej Szejna am Mittwoch in Warschau. Polen sei im NATO-Verbund ein „Vorzeigeland“, das Trumps Erwartungen an die Verteidigungsausgaben erfülle, so Szejna im Polnischen Rundfunk.
Donald Trump, joined by wife Melania and son Barron, addresses supporters in West Palm Beach, Florida on Wednesday.
Donald Trump, joined by wife Melania and son Barron, addresses supporters in West Palm Beach, Florida on Wednesday.Foto: Photo: EPA/CRISTOBAL HERRERA-ULASHKEVICH

Nach Angaben amerikanischer Medien hat Trump aktuell 267 Wahlmännerstimmen erhalten, während die demokratische Kandidatin Kamala Harris bei 214 Stimmen liegt. Für einen Sieg benötigt Trump noch drei Wahlmännerstimmen.

Szejna lobte die bisherigen Beziehungen zu Trump und erinnerte daran, dass während dessen Präsidentschaft die Visumpflicht für Polen aufgehoben und Sanktionen gegen die umstrittene Pipeline Nord Stream verhängt wurden. „Die Welt mag Trump unterschiedlich bewerten, aber Polen kann ihn in den bilateralen Beziehungen nur positiv sehen“, so Szejna.

Der polnische Präsident Andrzej Duda gratulierte Trump auf der Plattform X bereits vor dem offiziellen Endergebnis mit den Worten: „Glückwunsch, Präsident Trump! Du hast es geschafft!“

Auch Warschaus Stadtpräsident Rafał Trzaskowski sieht für Polen unter Trump neue Chancen in der NATO. „Polen ist ein idealer NATO-Partner für Trump, da es nach den USA die meisten Mittel für seine Verteidigung aufwendet“, sagte Trzaskowski im Sender TVN 24 am Mittwoch. Trump habe stets betont, dass die USA jenen Ländern helfen würden, die Verantwortung für ihre eigene Sicherheit übernehmen, fügte er hinzu.

Trzaskowski betonte, dass Polen ein unverzichtbarer Partner in Fragen der Sicherheit sei. „Unabhängig davon, wer Trump beraten wird, wird er rationale Entscheidungen treffen müssen, und Polen lässt sich in Sicherheitsfragen heute nicht mehr übergehen“, sagte er. Polen habe sich auf jede US-Administration vorbereitet und sende klare Signale zur Sicherung der eigenen Souveränität.


PAP/jc

 

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