Deutsche Redaktion

Bauernprotest in Medyka vorübergehend eingestellt

25.11.2024 06:00
Polnische Bauern haben ihre Proteste beim Grenzübergang zur Ukraine in Medyka bis zum 10. Dezember verschoben. Vom Landwirtschaftsminister wird erwartet, dass er bis dahin auf ihre Forderungen eingeht.
Landwirtschaftsminister Czeslaw Siekierski hat am Sonntag in Medyka mit protestierenden Bauern gesprochen. Er versprach, bis zum 10. Dezember eine Antwort auf ihre Forderungen vorzubereiten.
Landwirtschaftsminister Czeslaw Siekierski hat am Sonntag in Medyka mit protestierenden Bauern gesprochen. Er versprach, bis zum 10. Dezember eine Antwort auf ihre Forderungen vorzubereiten.PAP/Darek Delmanowicz

„Wir werden alle unsere Forderungen aufschreiben und sie dem Landwirtschaftsminister vorlegen. Wir hoffen, dass wir bis zum 10. Dezember konstruktive Lösungen finden werden. Und wenn der Minister uns ignoriert und nur gekommen ist, um Versprechen zu machen, werden wir die Straße erneut blockieren und dann Gespräche für den 8. Dezember fordern“, erklärte der Anführer der Organisation „Oszukana wieś" („Betrogene Dörfer"), Roman Kondrów, gegenüber der Polnischen Presseagentur PAP. Landwirtschaftsminister Czeslaw Siekierski hat am Sonntag vor Ort mit den Protestierenden gesprochen. Er versprach, bis zum 10. Dezember eine Antwort auf ihre Forderungen vorzubereiten.

Warum protestieren die Bauern?

Die Bauern erwarten eine Ablehnung des Freihandelsabkommens zwischen der EU und südamerikanischen Ländern. Sie befürchten einen unkontrollierten Zustrom von Agrarprodukten aus den Ländern des Mercosur nach Polen. Minister Siekierski hat angekündigt, sein Ministerium werde zusammen mit dem Entwicklungsministerium eine gemeinsame ablehnende Stellungnahme zum EU-Mercosur-Abkommen für die Kabinettssitzung am Dienstag vorbereiten.

Wie Medien berichteten, haben die Bauern auch wegen der Agrarsteuer protestiert. Siekierski zufolge, seien die Vereinbarungen mit den Bauern inzwischen geändert worden. Alle Mittel für die Rückzahlung der vierten Rate für alle Landwirte seien umverteilt worden, um die dritte und vierte Rate der Steuer für diejenigen zu zahlen, die auf ihren Höfen durch Frost, Hagel oder sintflutartige Regenfälle Verluste erlitten haben.

Bei den Gesprächen mit dem Landwirtschaftsminister am Sonntag ging es auch um eine Änderung des sogenannten Kettengesetzes. Es verbietet die Haltung von Tieren an Ketten und in zu engen Ställen.

PAP/PR/ps

Ex-Landwirtschaftsminister: Premierminister Tusk zieht Gespräche mit den Bauern gezielt in die Länge

07.03.2024 10:53
„Er spekuliert darauf, dass die Bauern, genervt von der anstehenden Aussaat und Düngung der Winterkulturen, aufgrund der anbrechenden Vegetationsperiode und der damit verbundenen Arbeitslast, ermatten“, unterstrich Jan Krzysztof Ardanowski (PiS). Gleichzeitig rief Ardanowski die Protestierenden dazu auf, Provokateure zu entfernen und zu bestrafen.

Bauernvertreter: Premierminister will die Grenze zur Ukraine weiter offen halten

10.03.2024 09:09
Polens Premierminister Donald Tusk will die Grenze zur Ukraine weiterhin offen lassen, informierten Vertreter der protestierenden Landwirte nach dem gestrigen Treffen mit dem Regierungschef. In Zeiten, in denen polnische Bauern wegen des Getreideüberschusses auf dem Markt besorgt sind, sucht Tusk nach einem Weg, sowohl den lokalen Anliegen gerecht zu werden als auch die politische Unterstützung für Kiew aufrechtzuerhalten.

Änderungen im Handelsabkommen mit der Ukraine

14.03.2024 11:00
Das zollfreie Handelsabkommen mit der Ukraine wird geändert und für polnische Landwirte günstiger. 

Polnische Bauern blockieren Grenzübergang bei Medyka

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Eine vorerst 24-stündige Blockade des Grenzübergangs Medyka durch Bauern wird voraussichtlich täglich bis zum Ende des Jahres fortgesetzt. PKW, Busse, humanitäre Hilfe und Militärfahrzeuge sind nicht betroffen. Die ukrainische Botschaft in Polen kritisiert den Protest.