Deutsche Redaktion

Tausende Georgier protestieren gegen neuen Präsidenten

29.12.2024 14:00
  Der ehemalige Fußballspieler und Abgeordnete der pro-russischen Partei Georgischer Traum, Michail Kawelaschwili, wurde am Sonntag offiziell zum Präsidenten eingeweiht. Die Gegner des regierenden Lagers erklären, dass das derzeitige Parlament, die Regierung und der neue Präsident ihr Mandat unrechtmäßig ausüben, da die Parlamentswahlen manipuliert worden seien.
Der Grnder der pro-russischen Partei Georgischer Traum, Bidzina Iwanischwili, begrt den gewhlten georgischen Prsidenten Michail Kawelaschwili vor der Vereidigungszeremonie im Parlament in Tiflis, Georgien, 29. Dezember 2024.
Der Gründer der pro-russischen Partei Georgischer Traum, Bidzina Iwanischwili, begrüßt den gewählten georgischen Präsidenten Michail Kawelaschwili vor der Vereidigungszeremonie im Parlament in Tiflis, Georgien, 29. Dezember 2024.EPA/IRAKLI GEDENIDZE

Die Nominierungszeremonie hat im Parlamentsgebäude an der Rustaweli-Allee in Tiflis stattgefunden. Vertreter des selbsternannten Parlaments und der Regierung waren anwesend. Ausländische Diplomaten waren nicht eingeladen. In Tiflis fand am Sonntag gleichzeitig eine Demonstration gegen die Regierung unter dem Motto „Rote Karte für Kawelaschwili“ statt.

Die scheidende georgische Präsidentin Salome Surabitschwili bekräftigte vor den Protestierenden, dass die von der Partei des Oligarchen Bidzina Iwanischwili kontrollierte Regierung, das Parlament und der Präsident gegen die Verfassung des Landes verstoßen und kein Mandat zum Regieren hätten. Sie nannte die Herrschaft des Georgischen Traums eine „russische Diktatur“.

Surabitschwili rief die Georgier auf, für eine Rückkehr auf den Weg der demokratischen und europäischen Entwicklung zu kämpfen. Sie appellierte an die internationale Gemeinschaft, die Entschlossenheit des georgischen Volkes zu unterstützen. Wie sie versprach, würde sie weiterhin an der Seite derjenigen stehen, die gegen die unrechtmäßige Regierung demonstrieren. Die scheidende Präsidentin hat zudem angekündigt, sie werde die Residenz verlassen, in die der selbsternannte Präsident Michail Kawelaschwili einziehen wird. „Ich verlasse die Residenz, aber ich nehme die Legalität der Macht mit mir“, erklärte sie.

In Tiflis wie auch in ganz Georgien gehen die Demonstranten seit dem 28. November auf die Straße und fordern neue Parlamentswahlen. Berichten zufolge habe die neue Regierung versucht, die Demonstrationen mit der Gewalt sowohl der Polizei als auch von angeheuerten Agenten zu unterdrücken.

Sowohl das polnische Parlament als auch Präsident Andrzej Duda haben in den letzten Wochen ihre offizielle Unterstützung für Präsident Surabitschwili und für das georgische Volk erklärt. Wie sie betonten, würden sie die Ergebnisse der fragwürdigen Parlamentswahlen nicht anerkennen, die das Land vom Weg in die EU abbringen. 

IAR/PAP/ps

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