Deutsche Redaktion

Polens EU-Ratspräsidentschaft – Experten erwarten moderaten Einfluss

30.12.2024 12:01
Polen übernimmt am 1. Januar 2025 von Ungarn die EU-Ratspräsidentschaft. Die Verantwortung für die Organisation der Arbeit der EU-Mitgliedstaaten und die Leitung wichtiger Entscheidungsprozesse, wird in den kommenden sechs Monaten bei Warschau liegen.
Polen bernimmt am 1. Januar die EU-Ratsprsidentschaft von Ungarn.
Polen übernimmt am 1. Januar die EU-Ratspräsidentschaft von Ungarn. Shutterstock.com/Alexandros Michailidis

Die ungarische Präsidentschaft, die am 1. Juli 2024 begann, erregte viel Aufmerksamkeit, blieb jedoch hinter den Erwartungen zurück. Zselyke Csaky, Expertin des Londoner Think Tanks Centre for European Reform (CER), äußerte sich kritisch zur ungarischen Amtsführung.

„Es gab viel Lärm, aber wenig echten Einfluss“, so Csaky. Besonders umstritten war die diplomatische Offensive von Ungarns Premier Viktor Orbán im Juli, bei der er in Kiew, Moskau und Peking Gespräche führte. Diese "Friedensmission" wurde von der EU und anderen Mitgliedstaaten abgelehnt, da sie den Eindruck erweckte, dass Orbán diese im Rahmen eines EU-Mandats durchführe.

Im Gegensatz dazu sieht Csaky Polen besser vorbereitet, um als EU-Vorsitzender Fortschritte zu erzielen. „Polen hat aufgrund seiner wachsenden Bedeutung in der EU viel größeren Einfluss auf die politische Gestaltung als Ungarn“, erklärte die Expertin.

Trotz dieser positiven Einschätzungen erwartet Csaky keine dramatischen Veränderungen oder „Feuerwerke“ unter der polnischen Präsidentschaft. „Präsidentschaften sind von Natur aus symbolisch“, so Csaky. Dennoch könne Polen als wachsende politische Macht in der EU „viel mehr tun als Ungarn, um den Kurs der Union zu beeinflussen“, so die Expertin weiter.

Unter der ungarischen Präsidentschaft wurde insbesondere der Beitrittsprozess der Westbalkanstaaten vorangetrieben. Auch die Forderungen Ungarns nach der vollen EU-Mitgliedschaft für Rumänien und Bulgarien fanden Unterstützung.


PAP/jc

EU-Ratspräsidentschaft : illegale Migration und Sicherheit

23.12.2024 11:08
Die Bekämpfung der illegalen Migration wird eine der Prioritäten der polnischen EU-Ratspräsidentschaft sein. „Das Thema steht ganz oben auf der Agenda der Innenminister der EU“, sagte Innenminister Tomasz Siemoniak am Montag. Die Ratspräsidentschaft Polens beginnt am 1. Januar 2025 und dauert sechs Monate.

Polen übernimmt ab dem 1. Januar den EU-Ratsvorsitz von Ungarn

27.12.2024 10:49
Ab dem 1. Januar übernimmt Polen von Ungarn den rotierenden EU-Ratsvorsitz. Alle sechs Monate wechselt der Vorsitz der europäischen Ministertreffen zwischen den 27 Mitgliedsländern. Die ungarische Ratspräsidentschaft wurde teils kritisch betrachtet, da Viktor Orbán regelmäßig EU-Entscheidungen blockiert oder durch Veto-Drohungen verzögert hat. Zudem zeigte er sich stets Putin-freundlich, entgegen dem Kurs der EU. Ministerinnen und Minister mehrerer Länder boykottierten daher Treffen in Ungarn. Unter polnischer Ratspräsidentschaft erhoffen sich viele einen klareren proeuropäischen Kurs.

Polen übernimmt EU-Ratspräsidentschaft – Fokus auf Sicherheit und strategische Themen

30.12.2024 10:45
Polen übernimmt am 1. Januar die EU-Ratspräsidentschaft von Ungarn. In den kommenden sechs Monaten wird das Land die Beratungen im Rat der Europäischen Union leiten und den Vorsitz in verschiedenen Fachräten übernehmen, darunter in den Bereichen Wirtschaft, Finanzen und Klima. Das Motto der polnischen Präsidentschaft lautet „Sicherheit, Europa!“.