Die polnische Ratspräsidentschaft hat die EU-Länder aufgefordert, „die Unterstützung und Koordination mit der Verwaltung in Chisinau zu verstärken". In Moldau wurde aufgrund der Aussetzung des Transits von russischem Gas durch die Ukraine ab dem 16. Dezember 2024 der Ausnahmezustand verhängt. Der Premierminister des Landes, Dorin Recean, hatte die Parlamentarier aufgerufen, die Initiative zu unterstützen, um „der Gaserpressung durch Russland ein Ende zu setzen“.
Die moldauische Regierung will den Energieverbrauch im Land um mindestens ein Drittel senken. Sie versucht ausreichend Gas aus einheimischen Quellen und durch den Transit von Rumänien nach Moldau zu liefern. Die Gaslieferungen wurden am frühen Mittwochmorgen unterbrochen. Einwohner und Unternehmen wurden aufgefordert, ihren Stromverbrauch zu reduzieren.
Pro-russisches Transnistrien ohne Gas
Die Unterbrechung des Gasflusses war sofort auf dem Gebiet von Transnistrien zu spüren. Die Region mit rund 450 000 Einwohnern hatte sich Anfang der 1990er Jahre nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion von Moldawien getrennt. Transnistrien wird weder von Chisinau noch international als autonome Region anerkannt. Gleichzeitig ist die lokale Wirtschaft vollständig von russischer Energie abhängig. Bislang hat Transnistrien Energie aus Russland zu äußerst günstigen Preisen erhalten. Dies ermöglichte es den Separatisten, die Energie mit Gewinn weiterzuverkaufen, darunter an Moldawien. Die Russen haben in diesen Gebieten ein Kontingent von rund 1.500 Soldaten.
Am 1. Januar erklärte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, dass das Ende des Gastransits durch sein Land „eine der größten Niederlagen Moskaus“ darstelle. Gleichzeitig rief er auf, Chisinau bei der „Energieumstellung“ zu unterstützen. Die Ukraine hat hohe Gebühren für den Transit von Rohstoffen nach Westeuropa berechnet. Trotzem hat Russland mit den Exporten viel Geld verdient und damit seinen Aggressionskrieg gegen die Ukraine finanziert.
PAP/ps