Deutsche Redaktion

Rafał Trzaskowski kritisiert PiS-Kandidaten wegen Aussagen zur Ukraine

16.01.2025 21:12
Der liberale Präsidentschaftskandidat Rafał Trzaskowski (PO), hat die Äußerungen seines Mitbewerbers Karol Nawrocki (PiS) scharf kritisiert. Nawrocki hatte erklärt, er sehe die Ukraine weder in der NATO noch in der EU, solange bestimmte „offene Fragen“ nicht geklärt seien. Dazu gehöre unter anderem die Exhumierung der Opfer des Wolhynien-Massakers.
Rafał Trzaskowski (l.) und Karol Nawrocki
Rafał Trzaskowski (l.) und Karol NawrockiPAP/Radek Pietruszka/Tytus Żmijewski

Trzaskowski, derzeit Oberbürgermeister von Warschau und Kandidat der Bürgerkoalition (KO), bezeichnete diese Aussagen als „Gefährdung der Sicherheit Polens“. „Wenn jemand sagt, dass die Ukraine keinen Platz in der NATO und in Europa hat, wo ist dann ihr Platz? In Russland? Soll ein solches Signal wirklich aus Polen kommen?“, fragte Trzaskowski im privaten TV-Sender TVN24. Er kritisierte, dass solch radikale Positionen „unsere wichtigsten Interessen“ gefährden würden. 

Kampf um Frauenrechte als zentrales Thema 

Trzaskowski betonte zudem, dass er im Falle eines Wahlsiegs alle Gesetze unterzeichnen werde, die den Schutz der Frauenrechte und die Liberalisierung des Abtreibungsgesetzes betreffen. „Meine Ansichten in dieser Angelegenheit sind absolut klar“, erklärte er. Er reagierte damit auch auf sinkende Umfragewerte, insbesondere bei weiblichen Wählern.

Eine aktuelle Studie des Instituts Opinia24 für den Sender RMF FM zeigt, dass seine Unterstützung bei Frauen von 46 auf 32 Prozent gesunken ist.

Harter Wahlkampf erwartet

Trzaskowski prognostizierte einen „langen und intensiven“ Wahlkampf. Die oppositionelle Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) werde versuchen, die Bürger von einer Teilnahme abzuhalten, sagte er. „Wir müssen alles tun, um zu gewinnen und allen die Bedeutung dieser Wahlen bewusst zu machen“. Er warf Nawrocki vor, in Frauenfragen noch radikaler als die meisten PiS-Politiker zu sein, und warnte, dass ein Wahlsieg des PiS-Kandidaten die Situation der Frauen im Land weiter verschlechtern könnte.

Wegen schlechter Umfragewerte unter Druck

Die aktuelle Umfrage sieht Trzaskowski mit einer Zustimmung von 29,8 Prozent hinter seinem Dezemberwert von 38,6 Prozent. Laut Analysten könnte der Rückgang der weiblichen Wählerschaft auf Enttäuschung über die bisherige Politik seiner Formation zurückzuführen sein. 


PAP/TVN24/jc

 

Erste Schritte zur Exhumierung polnischer Opfer in der Ukraine

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„Ich hoffe, dass diejenigen, die von einer brutalen Kampagne sprechen, nicht ganz wissen, wovon sie sprechen, denn eine wirklich brutale Kampagne würde Gewalt implizieren", so der erfahrene Sejm-Journalist Łukasz Perzyna von pnp24.pl.

Opposition: Äußerung des ukrainischen Präsidenten zu Nawrocki unnötig

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