Am Freitag hat sich der US-Verteidigungsminister Pete Hegseth als erstes in Warschau mit dem polnischen Präsidenten Andrzej Duda im Präsidentenpalast getroffen. Wie Duda Im Nachhinein festgestellt hat, war das Gespräch mit Hegseth sehr lang, „vor allem der geschlossene Teil, den wir von Angesicht zu Angesicht hatten". „Ich freue mich vor allem, weil wir in den nächsten Tagen auch einen Besuch von General Kellogg, dem Sondergesandten von Präsident Donald Trump für die Ukraine, hier in Warschau erwarten. Dieses Thema ist bekanntlich eines der wichtigsten im Zusammenhang mit unseren heutigen Sicherheitsfragen“, so der Präsident.
Duda kündigte außerdem an, dass Polen die Entscheidung von Präsident Donald Trump unterstützen werde, die Mindestgrenze für die Verteidigungsausgaben zu erhöhen. „Ich habe mitgeteilt, dass die USA auf meine volle Unterstützung zählen können, wenn es um die Erhöhung der Verteidigungsausgaben innerhalb der NATO geht“, fügte Duda hinzu.
Außerdem sei er „fest davon überzeugt, dass Fort Trump tatsächlich in unserem Land gebaut wird“. In der Zeit der Präsidentschaft von Donald Trump werde es darum gehen, das polnisch-amerikanische Bündnis militärisch zu stärken und damit die Sicherheit Polens zu erhöhen, teilte er mit.
Im Jahr 2018 hatte der damalige Pentagon-Sekretär für Landstreitkräfte Mark Esper erklärt, dass „Polen noch nicht bereit für Fort Trump ist“, berichtete die Polnische Presseagentur PAP.
Verteidigungsminister: Polen könnte Bindeglied zwischen den USA und Europa sein
Das Gespräch von US-Präsident Donald Trump mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin sei erst der Anfang der Verhandlungen, sagte indes der stellvertretende Ministerpräsident und Verteidigungsminister Władysław Kosiniak-Kamysz nach seinem Treffen mit Hegseth vor Reportern. Die Minister forderten die verbündeten Länder auf, die Militärausgaben zu erhöhen. Nach Ansicht des Beamten sei Polen das Land, das die Vereinigten Staaten am besten verstehe und könnte ein Bindeglied zwischen den USA und Europa sein.
Laut Kosiniak-Kamysz bestehe die Rolle Polens, über das rund 90 Prozent der Hilfe für die Ukraine fließt, darin, die logistische Infrastruktur auszubauen. Hier würde er die Funktion Polens sehen, „und nicht in der Entsendung von Truppen in die Ukraine“ im Rahmen einer künftigen Friedensmission. „Was wir sicherlich tun können, und ich denke, wir werden es sehr schnell gemeinsam tun, ist, unsere Unternehmen, die in der Rüstungsindustrie investieren, Joint-Venture-Unternehmen mit den Vereinigten Staaten, in die Ukraine zu schicken. Wenn wir in der Ukraine investieren - die Vereinigten Staaten, Polen, Europa - ist das eine große Sicherheitsgarantie“, sagte Kosiniak-Kamysz. „Wir wollen, dass es hier ein Servicezentrum für US-Ausrüstung gibt, die von unseren Verbündeten an der Ostflanke der NATO verwendet wird“, fügte er hinzu. „Wir wollen die Zusammenarbeit zwischen unseren Rüstungsunternehmen ausbauen.“
Hegseth bekräftigte, dass sich die USA voll und ganz der NATO verpflichtet fühlen. Gleichzeitig betonte er, dass die anderen Mitgliedsstaaten mehr für die Verteidigung ausgeben müssten. „Dies ist kein Vorschlag, sondern eine direkt ausgesprochene Forderung“, sagte er. Die Erfüllung dieser Forderung werde sich auf die Bereitschaft der USA auswirken, verbündete Gebiete zu verteidigen, fügte er hinzu. Er warnte davor, davon auszugehen, dass die US-Präsenz auf dem Alten Kontinent ewig andauern würde. Die USA seien mit vielen Herausforderungen konfrontiert, wie etwa der Abschreckung Chinas. Dem Pentagon-Chef nach erfordere Stärke auch Aufwand. „Diplomatie ist wichtig, Verhandlungen sind wichtig, aber Raketen, Panzer und Hubschrauber und harte Macht zählen immer noch“, sagte er.
Er erinnerte an Trumps Worte, wonach „eine amerikanische Präsenz auf dem Kontinent wichtig ist, um Wladimir Putin abzuschrecken und eine Botschaft der Solidarität zu senden“.
PAP/defence24/ps