Deutsche Redaktion

Wolodymyr Selenskyj in München: Europa braucht eigene Armee

15.02.2025 21:20
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj forderte auf der Münchner Sicherheitskonferenz die Schaffung einer europäischen Armee. Ihm zufolge könne Europa nicht mehr auf den Schutz der Vereinigten Staaten vertrauen. Der alte Kontinent könnte nur mit einer starken Armee den Respekt Washingtons gewinnen.
Eine europische Armee, die auch die Ukraine einschlieen wrde, sei notwendig, damit die Zukunft des Kontinents nur von Europern abhngt und Entscheidungen, die Europer betreffen, in Europa getroffen werden, sagte Wolodymyr Selenskyj.
Eine europäische Armee, die auch die Ukraine einschließen würde, sei notwendig, „damit die Zukunft des Kontinents nur von Europäern abhängt und Entscheidungen, die Europäer betreffen, in Europa getroffen werden“, sagte Wolodymyr Selenskyj.EPA/Sean Gallup

Kiew werde niemals hinter seinem Rücken ein Abkommen zur Beendigung des Krieges zwischen Russland und der Ukraine akzeptieren, teilte Präsident Wolodymy Selenskyj am Samstag während der laufenden Sicherheitskonferenz in München mit. Wie der ukrainische Staatsführer sagte, habe die Rede von US-Vizepräsident J.D. Vance am Vortag verdeutlicht, dass sich die Beziehungen zwischen Europa und den Vereinigten Staaten an einem Wendepunkt befänden. „Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass wir die Möglichkeit nicht ausschließen können, dass Amerika in Fragen, die Europa bedrohen, NEIN sagen wird", betonte er. „Viele Politiker sprachen von einem Europa, das seine eigene Armee und sein eigenes Militär braucht. Eine Armee Europas. Und ich glaube wirklich, dass die Zeit gekommen ist, dass die Streitkräfte Europas geschaffen werden müssen", fügte Selenskyj hinzu.

Selenskiyj: Europäische Armee dringend notwendig
Seiner Ansicht nach ist eine europäische Armee, die auch die Ukraine einschließen würde, notwendig, „damit die Zukunft des Kontinents nur von Europäern abhängt und Entscheidungen, die Europäer betreffen, in Europa getroffen werden“. Vertreter der Regierung von Donald Trump haben in den letzten Tagen klargestellt, dass sie von den europäischen Verbündeten in der NATO erwarten, die Hauptverantwortung für ihre eigene Verteidigung zu übernehmen, da die USA jetzt andere Prioritäten hätten, wie z. B. die Grenzsicherung und die Bekämpfung Chinas. Die USA würden jedoch weiterhin an dem transatlantischen Militärbündnis NATO festhalten, hieß es.

Der ukrainische Präsident hat auch die europäischen Staats- und Regierungschefs gewarnt, ihre Länder könnten die nächsten auf Russlands Liste sein. „Wenn dieser ukrainisch-russische Krieg auf die falsche Art und Weise endet, wird Putin einen Überschuss an kampferfahrenen Soldaten haben, die nichts anderes kennen als Töten und Plündern“, sagte er unter Berufung auf Geheimdienstberichte. Demnach plane Russland in diesem Sommer Truppen nach Belarus zu schicken.
Ihm zufolge werde der russische Diktator Wladimir Putin versuchen, US-Präsident Donald Trump zur Parade zum Jahrestag des Sieges im Zweiten Weltkrieg am 9. Mai in Moskau einzuladen. Er bräuchte Trump „nicht als geachteten Anführer, sondern als Requisite für seinen eigenen Auftritt“, betonte Selenskyj.

IAR/dziennik/ps

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