Deutsche Redaktion

Wolodymyr Selenskyj: „Ich bin bereit, sofort zurückzutreten“

23.02.2025 19:30
„Was den Frieden für die Ukraine betrifft - wenn es wirklich notwendig ist, dass ich meinen Posten verlasse, bin ich dazu bereit. Ich kann ihn gegen die NATO eintauschen. Wenn es solche Bedingungen gibt. Und zwar sofort", sagte der ukrainische Präsident auf einer Pressekonferenz.
Der ukrainische Prsident Wolodymyr Selenskyj spricht auf dem Forum Ukraine Year 2025 in Kiew. Das Forum steht im Zusammenhang mit dem dritten Jahrestag der russischen Invasion in der Ukraine, am 23.02.2025.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj spricht auf dem Forum „Ukraine Year 2025“ in Kiew. Das Forum steht im Zusammenhang mit dem dritten Jahrestag der russischen Invasion in der Ukraine, am 23.02.2025.PAP/Vladyslav Musiienko

Der ukrainische Präsident hat auf einer Pressekonferenz auf den Druck der USA und Russlands reagiert, die ihn zum Rücktritt und zur Durchführung von Präsidentschaftswahlen in der Ukraine auffordern. Einen Tag vor dem dritten Jahrestag der russischen Invasion in der Ukraine erklärte Wolodymyr Selenskyj, er sei bereit, zurückzutreten, wenn dies der Preis für den Frieden oder die Aufnahme der Ukraine in die NATO sei. Selenskyj fügte hinzu, er könne eine solche Entscheidung sofort treffen.

„Was den Frieden für die Ukraine betrifft - wenn es wirklich notwendig ist, dass ich meinen Posten verlasse, bin ich dazu bereit. Ich kann ihn gegen die NATO eintauschen. Wenn es solche Bedingungen gibt. Und zwar sofort", sagte Selenskyj. Bislang haben die ukrainischen Behörden behauptet, dies sei nach ihren Gesetzen im Kriegszustand nicht möglich. Selenskyjs offizielle fünfjährige Amtszeit als Präsident ist 2024 abgelaufen.

Selenskyj: „Kosten des Krieges belaufen sich heute auf 320 Milliarden" 

Trump hatte Selenskyj vor kurzem als „bescheiden erfolgreichen Komiker“ verspottet und ihm vorgeworfen, er habe die Vereinigten Staaten dazu überredet, 350 Milliarden Dollar auszugeben, „um in einen Krieg zu ziehen, der nicht gewonnen werden kann, der nie hätte begonnen werden müssen, aber einen Krieg, den er ohne die USA und Trump nie wird beenden können“.

„Die Ukraine hat 100 Milliarden Dollar Hilfe von den Vereinigten Staaten erhalten - nicht 500, nicht 350, nicht 250 Dollar", rechnete der ukrainische Präsident vor. „Dafür sind wir sehr dankbar. Und die Kosten dieses Krieges belaufen sich heute auf 320 Milliarden: 120 Milliarden von der Ukraine, 100 Milliarden von Europa, plus andere Partner wie Japan, etwa 15 Milliarden. Und 100 Milliarden - die Vereinigten Staaten von Amerika. Das ist die wirtschaftliche Seite dieser Tragödie", erklärte Selenskyj.

Der ukrainische Staatschef gab auch bekannt, dass die Staats- und Regierungschefs von 13 Ländern am 24. Februar in Kiew anwesend sein werden. 24 Länder werden online an dem Treffen teilnehmen. „Ich denke, dass ich morgen vorschlagen werde, dass wir uns in den nächsten Tagen, vielleicht in ein oder zwei Wochen, in einer der europäischen Hauptstädte treffen. Dort werden wir bereits verstehen, welche Form von Sicherheitsgarantien die Ukraine erhalten kann", so Selenskyj. 

PAP/RMF24/ps

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