Deutsche Redaktion

Außenminister fordert stärkere militärische Eigenständigkeit der EU

15.04.2025 10:01
Polens Außenminister Radosław Sikorski hat sich für den Aufbau eigener militärischer Fähigkeiten der Europäischen Union ausgesprochen. Zwar sei die Abschreckung Russlands ohne die Unterstützung der Vereinigten Staaten schwierig, dennoch müsse Europa eine „zweite Versicherungspolice“ entwickeln, sagte Sikorski in einem Interview mit dem öffentlich rechtlichen Sender Trójka.
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Bild:GERARD/REPORTER/EAST NEWS

Am 23. April will Sikorski im Parlament die außenpolitischen Prioritäten der Regierung für das laufende Jahr vorstellen. In seiner Rede will er unter anderem auf grundlegende Unterschiede zur politischen Opposition eingehen. Diese setze laut Sikorski einseitig auf den Schutz durch die USA. „Natürlich haben sie recht, dass es heute schwierig ist, Wladimir Putin ohne die Vereinigten Staaten abzuschrecken“, so der Minister. „Aber wir sagen, im Gegensatz zu den Nationalisten, dass wir die militärischen Fähigkeiten der EU langsam aufbauen müssen.“

Mit Blick auf die Handelspolitik der USA warnte der Politiker vor den Folgen neuer Strafzölle. „Die USA haben einen riesigen Überschuss beim Export von Dienstleistungen. Zudem fließt ein gewaltiger Strom europäischer Ersparnisse an die US-Börsen, der die amerikanische Wirtschaft ankurbelt“, so Sikorski. Millionen Arbeitsplätze auf beiden Seiten des Atlantiks hingen vom transatlantischen Handel ab.

Sikorskis Äußerungen kommen wenige Tage nach einer Ankündigung des US-Präsidenten Donald Trump. Dieser hatte die Einführung zusätzlicher Zölle auf Importe aus Ländern mit Handelsbilanzüberschüssen gegenüber den USA um 90 Tage verschoben. In diesem Zeitraum sollen die Zölle bei zehn Prozent liegen. Für China gelten Sonderregelungen – hier wurden die Zölle auf bis zu 145 Prozent erhöht.


PAP/jc

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