In einer gemeinsamen Erklärung kritisieren die Premierminister der Visegrad-Staaten den Giftanschlag auf Alexej Navalny. Dem Schreiben ist zu entnehmen, dass sowohl die Regierungen als auch die Öffentlichkeit Polens, Tschechiens, Ungarns und der Slowakei eine Klärung des Falls forderten, damit die Ursachen festgestellt und die Täter gefasst werden könnten. Wegen der besonderen, tragischen Geschichte seien die Länder Osteuropas besonders empfindlich gegen jegliche politisch motivierte Attacken auf Vertreter der Opposition, ist in der Erklärung zu lesen. Die V-4-Politiker sprachen sich darüber hinaus für transnationale Ermittlungen im Fall Navalny aus, da die Anwendung von chemischen Waffen ein Verstoß gegen das internationale Recht sei, heißt es.
Auch NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat sich bei einer Diskussion in Brüssel für eine internationale Ermittlung ausgesprochen. Die deutsche Regierung hat zuvor erklärt, Navalny sei mit dem militärischen Nervengift Nowitschok vergiftet worden. Der russische Oppositionspolitiker Nawalny wird seit dem 22. August in der Berliner Charité behandelt, nachdem er zwei Tage zuvor während eines Fluges in Russland zusammengebrochen war. Er war auf Drängen seiner Familie nach Berlin verlegt worden, zunächst hatte die russische Regierung das abgelehnt. Inzwischen konnte er von den Ärzten aus dem künstlichen Koma geholt werden.
iar/kk/kl