Deutsche Redaktion

Sicherheitsexperte: Russland könnte versuchen, die Schuld auf die Ukraine zu schieben

23.03.2024 09:42
In einem Interview mit Polskie Radio 24 erklärte Marek Cupryjak, dass die russischen Geheimdienste den Vorfall nutzen könnten, um die Bürger zu mobilisieren und die Kriegsanstrengungen in der Ukraine zu intensivieren. Inzwischen hat Moskau die Festnahme von 11 Verdächtigen, darunter vier direkt Beteiligten gemeldet.
Moscow firefighters put out fire in concert hall following terrorist attack.
Moscow firefighters put out fire in concert hall following terrorist attack. Photo: X/@GrzecznyM

Wladimir Putin könnte die Schuld für den Angriff in den Vororten von Moskau auf die Ukraine schieben, meint Marek Cupryjak vom Institut für Politik- und Sicherheitswissenschaften der Universität Stettin. Gestern war der Ausstellungs- und Konzerthallenkomplex Crocus City Hall Ziel eines terroristischen Anschlags, bei dem über 60 Menschen ums Leben kamen und mehr als 140 verletzt wurden. In einem Interview mit Polskie Radio 24 erklärte der Experte, dass die russischen Geheimdienste den Vorfall nutzen könnten, um die Bürger zu mobilisieren und die Kriegsanstrengungen in der Ukraine zu intensivieren. 

Cupryjak betonte, dass sich die ukrainischen Behörden von dem Anschlag distanzieren. Indessen haben sich Terroristen des sogenannten Islamischen Staates zu dem Anschlag bekannt. Cupryjak vermutet, dass der Angriff eine Vergeltung für Russlands Aktionen in Syrien sein könnte und erinnert an die Pariser Anschläge von 2015, bei denen 130 Menschen durch Terrorakte starben. Der Experte betonte die Schwierigkeit, die Täter des jüngsten Angriffs eindeutig zu identifizieren. Gestern Abend setzten Terroristen den Konzertsaal in einem Vorort der russischen Hauptstadt in Brand und eröffneten das Feuer auf fliehende Menschen. Inzwischen hat Moskau die Festnahme von 11 Verdächtigen, darunter vier direkt Beteiligten gemeldet. Im gestoppten Renault seien eine Handfeuerwaffe, ein Magazin für ein AKM-Sturmgewehr sowie Pässe von Bürgern Tadschikistans gefunden worden.

IAR/interfax/adn