Deutsche Redaktion

Ukraine will trotz Krieg Beton unter US-Atomkraftwerke gießen

23.03.2024 20:12
Die Ukrainer wollen trotz des anhaltenden Krieges Anfang April Beton für zwei neue Reaktoren aus den USA ausgießen. Die Polen planen dasselbe aufgrund der Verzögerung des polnischen Kernenergieprogramms erst für Anfang 2027, berichtet das Portal biznesalert.pl.
Irański rząd zaprosił szefa MAEA do Teheranu.
Irański rząd zaprosił szefa MAEA do Teheranu.Fineart1/Shutterstock

Der Leiter des ukrainischen Energiekonzerns Energoatom, Petro Kotin, hat Pläne zur Installation von zwei Reaktoren im Chmelnizkij-Kraftwerk bekannt gegeben. Kiew will damit die durch die russische Besetzung der Anlage in Saporoschje verloren gegangene Energie ergänzen. Dazu stehe von den Russen zurückgelassene Ausrüstung bulgarischer Produktion zur Verfügung. Nach Angaben von Reuters benötigen die älteren Reaktoren des Kraftwerks Chmelnizkij für ihre Inbetriebnahme zusätzlich Spezialgeräte. Die Ukrainer kaufen diese für 600 Millionen Euro. Für zwei weitere Reaktoren wollen die Ukrainer schließlich die AP1000-Technologie des US-Unternehmens Westinghouse verwenden. Laut Reuters sollen die Fundamente noch im April dieses Jahres gegossen werden.

Die gleiche Technologie soll auch im ersten polnischen Kraftwerk in der Woiwodschaft Pomorskie genutzt werden. Ursprünglich war der Guss der Fundamente in Polen für 2026 vorgesehen. Aufgrund von Verzögerungen im polnischen Kernkraftprogramm sei der Termin unwahrscheinlich, berichtete das Online-Portal biznesalert.pl.

Die Ukraine hat aufgrund der Invasion Russlands die Kontrolle über Europas größtes Kernkraftwerk Saporischschja seit März 2022 verloren. Die Russen planen, es mit dem russischen Stromnetz zu verbinden. Kiew versucht seitdem neue Energieeinrichtungen zu schaffen, trifft aber auf technische Probleme, u.a. mit der Kühlung. Das russische Militär hat diese mit der Sprengung des Nowaja-Kachowka-Staudamms im Sommer 2023 unterbrochen.

biznesalert.pl/ps